Fast täglich werde ich damit konfrontiert! Ihr habt keinen Unverpackt-Laden in dem ihr einkaufen könnt? So geht es vielen Menschen. Klar, Unverpackt-Läden sprießen gerade an jeder Ecke aus dem Boden, aber eben noch lange nicht in jedem Ort. Darum habe ich euch eine Liste zusammengefasst: 12 Ideen, wie du ohne Unverpacktladen unverpackt einkaufen kannst.

Denn wenn eines sicher ist, dann das Unverpackt-Läden auch nicht immer die beste Lösung sind. Klar, sie sind in vielen Fälle eine einfache Lösung, wenn man plastikfreie und lose Lebensmittel kaufen möchte. Aber oft sind die Preise in den Unverpackt-Läden deutlich höher, das Angebot sehr eingeschränkt und frische Lebensmittel gibt es auch nicht in jedem Unverpackt-Laden, weswegen weitere Wege (und ggf. Emissionen) anfallen um weitere Lebensmittel einkaufen zu können.

Aber ich möchte jetzt gar nicht näher auf die Unverpacktläden eingehen, sondern euch 12 Alternativen aufzeigen. Genauer: 12 Ideen, wie du ohne Unverpacktladen unverpackt einkaufen kannst.

1. Verschiedene Läden haben ein verschiedenes Sortiment

Schau dir verschiedene Läden in deiner Umgebung an. Welches Geschäft bietet welche Lebensmittel unverpackt an? Wo findest du die meisten deiner „Standard“- Lebensmittel ohne Plastikverpackung?

Während meiner 7 Wochen Müllfasten Zeit Anfang des Jahres ist mir bewusstgeworden, wie unterschiedlich die Sortimente der einzelnen Supermärkte sind, trotzdem bekommt man in den meisten Läden die wichtigsten Grundzutaten. Ich habe mir damals verschiedene Sortimente genau angeschaut und dann für mich entschieden wo ich welche Lebensmittel in Zukunft unverpackt einkaufen werde. Im Wesentlichen sind das 3-4 Ziele, die ich bisher regelmäßig ansteuere.

Auf dem Wochenmarkt finde ich frisches Gemüse und Obst, eingelegte Oliven, Nudeln, Backwaren und ggf. Tofu. Nudeln, Reis, Haferflocken, Samen, Nüsse und Mehl kaufe ich in Papierverpackungen oder Großpackungen (nein, auch ich bin nicht 100%-ig perfekt) im Raiffeisenmarkt oder Supermarkt. Tees fülle ich mir unverpackt in einem Teegeschäft ab. Alles andere finde ich in Biomärkten oder Bauernläden.

Mein Fazit: Nimm dir etwas Zeit und du wirst schnell merken, welcher Laden was plastikfrei hat und das kannst du beim Einkaufszettel schreiben mit einplanen.

2. Kartoffeln, Möhren und Co. Im Supermarkt unverpackt mitnehmen

Inzwischen ist es in Supermärkten fast schon üblich, dass loses Obst und Gemüse auch unverpackt auf das Kassenband gelegt werden kann. Es kommt wirklich nur noch sehr selten vor, dass komisch geschaut wird. Daher: Einfach machen! Oft ist sogar das Gegenteil der Fall, denn viele freuen sich und finden es interessant, dass jemand versucht Plastik zu vermeiden. Also probiere es das nächste Mal einfach.

3. Frische Lebensmittel einkaufen

Anstatt Lebensmittel in Konserven zu kaufen, kannst du sie auch gleich frisch kaufen. Klar, vielleicht musst du für die Zubereitung dann etwas mehr Zeit einplanen. Du sparst in der Regel aber jede Menge Müll (und damit die Arbeit den Müll zur Mülltonne zu tragen), deine Gerichte werden nährstoffreicher, gesünder und schmecken besser. Außerdem weißt du genau was drin ist. Wenn du dich doch mal in der Menge verschätzt hast, kannst du die Reste problemlos einfrieren.

4. Vieles gibt es in Glas, Papier und anderen plastikfreien Verpackungen

Was es nicht unverpackt in Läden gibt, wie zum Beispiel eingelegte Oliven oder Aufstriche kannst du dann in Glas eingepackt einkaufen. Die Gläser kannst du dann zu Hause auswaschen und als Aufbewahrungsmittel, zum Beispiel für Kräuter, verwenden.

5. Möglichst viel selber machen

Pflanzenmilch habe ich bisher tatsächlich nur in Tetrapacks verpackt gesehen. Ich mache mir daher meine Hafermilch inzwischen selber. Das ist nebenbei auch noch viel günstiger und geht wirklich schnell. Probiere doch einfach mal mein Rezept dazu aus. Mit ein bisschen Routine wirst du deine eigene Hafermilch auch schnell herstellen können.

Und ich merke immer wieder viel Spaß es macht „selbst-gemachtes“ zuzubereiten und zu essen. Hast du Lust dir ein paar neue nachhaltige Fähigkeiten anzueignen? Wie wäre es mit einem veganen Käse-Rezept? Oder selbstgemachten Cookies?

6. Kein Fertigessen einkaufen

Wenn ich mir eine Sache abgewöhnt habe, dann, dass ich mir keine Fertiggerichte mehr kaufe. Die sind meist nicht nur vollkommen unnötig verpackt, sondern ich habe einfach keinen Schimmer was sie alles enthalten. Durch das Verzichten von Plastikmüll spare ich wahrscheinlich den Großteil meines damaligen Plastikmülls ein.

7. Gehe auf den lokalen Wochenmarkt

Ich habe diesen Tipp bereits weiter oben erwähnt. Einmal in der Woche einen Wochenmarkt zu besuchen und den Einkaufskorb mit frischen Lebensmitteln zu füllen. Das ist einer der Highlights meiner sonst eher stressigen Wochen.

Die gibt es in vielen Städten und manche bieten auch Abendmärkte an, damit du auch nach 16 Uhr noch auf dem Markt frische Lebensmittel bekommen kannst.

Hör dich doch mal um: Bestimmt gibt es auch einen Markt in deiner Nähe.

8. Eigene Stoffbeutel mitnehmen

Wenn du doch kein Brot selber backen möchtest, kannst du auch deinen lokalen Bäcker nebenan unterstützen und dort leckeres, frisches Brot kaufen. Reiche einfach deinen Stoffbeutel über die Theke und lasse dir dein Brot direkt dort hinein legen.

9. Eigene Boxen mitnehmen

Genauso geht das auch bei Kuchenstücken, auf dem Wochenmarkt oder an der Käsetheke, wenn du dem Verkäufer deine Dose über der Theke entgegenstreckst. Einfach kurz nachfragen ob das in Ordnung ist, schon hast du einfach unverpackt eingekauft, ohne extra in einen Unverpacktladen fahren zu müssen.

10. Plastikfrei unterwegs: Nimm dir eigenes Essen mit

Egal ob ins Büro, auf die Zugreise oder für einen Ausflug: Pack dir etwas zu Essen in eine Dose ein. Dann musst du unterwegs nichts kaufen, kannst dein gesundes Essen essen und produzierst keinen Müll. Außerdem ist das oft sogar preiswerter.

11. Foodsharing mit too good to go

Dieser Tipp funktioniert tatsächlich nicht in jeder Stadt. Und es kann sein, dass du damit auch etwas Plastikmüll produzierst. Aber du kannst damit Lebensmittel retten und verhindern, dass Lebensmittel inkl. Verpackungen verschwendet werden. Melde dich einfach bei der App „Too Good To Go“ an und schau nach wo in deiner Nähe du Lebensmittel retten kannst.

12. Großpackungen online einkaufen

Ich weiß, dieser Tipp ist nicht ideal und ich höre euch schon aufschreien… Online einkaufen ist nicht per se gut, ganz einfach, weil ein oft langer Transportweg der Umwelt nicht gut tut. Regional und saisonal einkaufen ist immer besser. Aber Nachhaltigkeit ist leider oft auch ein Kompromiss und es kann durchaus sein, dass es sich für dich mehr lohnt eine Großpackung nachhaltiger Bambuszahnbürsten online einzukaufen statt 30 oder mehr Kilometer für jede Zahnbürste zum nächsten Unverpacktladen auf dich zu nehmen. Auf meinem Blog findest du eine Übersicht über plastikfreien Onlineshops – auch für Bambuszahnbürsten.

Welche der 12 Ideen, wie du ohne Unverpacktladen unverpackt einkaufen kannst war neu für dich? Hast du noch weitere Ideen und Tipps?