Hast du Angst vor einem Zero Waste Lifestyle? Ist dir das zu viel Aufwand? Du hast keine Zeit dafür? Zero Waste ist dir viel zu kompliziert? Wenn ich mich so umhöre, dann haben viele erstmal große Bedenken, wenn es um einen Zero Waste Lifestyle geht. Ich taste mich seit einigen Monaten immer mehr an diesen Lifestyle an und merke, wie einfach und zeitsparend dieser Lifestyle eigentlich wirklich ist. Daher habe ich dir hier meine Zero Waste Gründe zusammengestellt.
Ja, er bringt einiges an Umdenken und neue Gewohnheiten mit sich, dieser Zero Waste Lifestyle. Und weil ein tatsächlicher Zero Waste Lifestyle auch tatsächlich sehr schwer zu schaffen ist, möchte ich hier eher auf einen Less Waste Lifestyle eingehen. Der ist sehr viel einfacher zu erreichen und bringt dich auch schon so viel weiter auf deinem Weg zu einem nachhaltigen Alltag.
Ich habe meine Gründe in 5 Teilbereiche zusammengefasst, warum ich glaube, dass ein Less Waste Lifestyle wirklich viel einfacher und zeitsparender ist als du glaubst.
Also lasst uns anfangen.
Zero Waste Gründe – 1: Einsparung von Geld, Ressourcen und Energie
Klar, das Einsparen von Verpackungen und damit von Ressourcen und Energie ist einer der naheliegensten Gründe für einen Less Waste Alltag. Auf den ersten Blick hilft dir das persönlich nicht deinen Alltag einfacher und zeitsparender zu machen.
Tatsächlich zahlen wir aber bares Geld für unseren Müll. Einmal wenn wir verpackte Lebensmittel kaufen und noch einmal wenn unsere vollen Mülltonnen abgeholt und entsorgt werden.
Warum gibt es überhaupt Verpackungen?
Verpackungen sind dazu da, um Produkte unversehrt und einfach zu transportieren. Schön abgepackte Lebensmittel legt man leicht in den Korb. Aber nicht nur Lebensmittel sind verpackt. Auch Bettwäsche, Spielzeug, Stifte, Bücher und vieles mehr bekommt man nur in einer Verpackung – und die meisten Dinge brauchen eigentlich gar keine. Verpackt ist einfach bequemer.
Das heißt, dass Ressourcen und Energie in Verpackungen investiert werden, die nach dem Einkauf ohnehin sofort im Müll landen – und wir zahlen dafür – wir zahlen für unseren Müll und wir verschwenden Ressourcen und Energie um diesen Müll zu produzieren. Das ist für mich ziemlich absurd und allein aus diesem Grund nicht Unterstützens wert.
Fazit: Wir sparen Geld, Ressourcen, Zeit und Arbeit, wenn wir unsere Lebensmittel unverpackt einkaufen und daraufhin keinen Müll entsorgen müssen.
Zero Waste Gründe – 2: Konsumverhalten – Wir brauchen weniger und kaufen weniger ein
Wenn man ohne Verpackung einkauft, verändert sich das ganze Konsumverhalten automatisch mit. Denn viele Dinge sind leider nur schwer unverpackt zu bekommen. Bei der Suche merken wir dann oft, ob wir das bestimmte Lebensmittel eigentlich wirklich brauchen oder nicht. Wir werden feinfühliger und setzen andere Prioritäten. Ich frage mich immer mehr ob ich Zeit, Geld und Energie investieren soll, in Dinge die ich gar nicht brauche. Meine kleine Wohnung ist voll mit vielen Dingen – ich brauche nicht mehr.
Durch diese Änderung meiner Sichtweisen landet vieles nicht mehr auf meiner Einkaufsliste oder in meinen Schränken. Ich lebe einfacher.
Und fehlt es mir zu konsumieren? Ganz und gar nicht.
Ich fühle mich leichter, freier und unbeschwerter, weil ich weiß, was ich wirklich zum Leben brauche (Freunde, Familie und Erlebnisse) und höre immer weniger auf die Werbeplakate oder Verkaufsgeschichten.
Fazit: Wir brauchen weniger, sparen dadurch Zeit und Geld – was wir dann für andere Dinge, die uns viel wichtiger geworden sind einsetzen können.
Zero Waste Gründe – 3: Freiheit
Ich fühle mich durch die Veränderungen in meinem Alltag freier. Ich bin keinesfalls perfekt! Aber trotzdem merke ich jetzt schon Veränderungen in meinem Less Waste Alltag, die mich anspornen weiter zu machen und mir total Spaß machen. Weil ich mich frei fühle.
Ich finde immer wieder neue Wege und Möglichkeiten einzukaufen, finde heraus was ich brauche und worauf ich verzichten kann. Ich habe das Gefühl gesünder und unbeschwerter zu leben, weil man nicht mehr von so vielen Dingen umgeben ist.
Ich freue mich über mein immer minimalistischer werdendes Badezimmer jeden Tag neu. Dort wo früher Waschlotionen, Mundspülung und Cremes waren steht heute ein Glas mit Kokosöl. Dort wo ich früher Kleiderberge (die ich nie anhatte) hatte, finde ich neuen Platz für Zeichen und Bastelsachen. Ich habe heute mehr Platz für Dinge, die mir Spaß bereiten. Und ich freue mich schon so sehr darauf, dass das unser Leben immer minimalistischer und durchdachter wird. Auch wenn wir von einer richtig minimalistischen Wohnung noch meilenweit entfernt sind.
Nach dem Einkaufen bin ich nicht mehr damit beschäftigt alles aus der Plastikfolie auszupacken, sondern kann die Lebensmittel gleich ins Regal oder den Kühlschrank stellen. Ich koche mehr selber, probiere mehr aus, bin experimentierfreudiger und weiß, dass das alles Sinn macht, weil ich der Umwelt und mir selbst mit meinen Handlungen keinen Schaden zufüge.
Fazit: Ich fühle mich nicht mehr in der Konsumgesellschaft gefangen, sondern verbrauche und gebrauche das, was ich wirklich brauche. Und das macht nicht nur Spaß, auch frei. Außerdem spart auch, dass viel Geld ein, genauso wie Zeit – die ich für wichtigere Dinge verwenden kann.
Zero Waste Gründe – 4: So viel aus so wenig herstellen – Zero Waste DIYs
Bei Hygiene- und Haushaltsartikeln wird der unverpackte Einkauf schwieriger: Shampoo, Seife, Wasch- und Putzmittel sind so gut wie immer in Plastik oder Papier verpackt. Es scheint kaum ohne Müll zu gehen. Und wenn doch sind die unverpackten Alternativen um vieles teurer als die herkömmlichen.
Ich versuche die Dinge, die ich nicht ohne Verpackung kaufen kann, wenn möglich selber herzustellen. Ich mache Hafermilch selber, genauso wie Haarseifen und Deo, Brot und Marmelade. Im ersten Augenblick scheint, dass sehr Zeit aufwendig zu sein.
Mit etwas Routine und Zutaten in Großpackungen habe ich meine Haushaltsartikel in kürzester Zeit hergestellt und dass ohne sehr viel Geld auszugeben.
Auch für selbstgemachtes Waschmittel, Spülmittel und Putzmittel gibt es viele Rezepte bei mir hier auf dem Blog, in Büchern und im Internet.
Fazit: Viele Dinge kannst du selber machen. Du zu Beginn ein bisschen mehr Zeit um ein passendes Rezept zu finden und herumzuprobieren. Die Zutaten für viele DIYs bekommst du günstig in Großpackungen. Mit der Zeit entwickelst du eine Routine und kannst deine Hygiene- und Haushaltsartikel super schnell selber herstellen.
Tipp: Frage doch einfach mal deine Großeltern wie sie das früher gemacht haben. Wir können so vieles Lernen von Ihren Gewohnheiten vor der Konsumgesellschaft.
Zero Waste Gründe – 5: Gewohnheiten ändern und dadurch einfach leben
Ok, ich gebe es zu. Wir Menschen fürchten uns vor neuen Gewohnheiten und haben (wenn es nicht unbedingt sein muss) überhaupt kein Interesse daran aus unserer Komfortzone und unseren Gewohnheiten auszubrechen. Wir haben eine Art Vorangst vor diesen Veränderungen und schieben Gegenargumente vor uns her, um unsere Gewohnheiten nicht abändern zu müssen.
Auch hier während meiner Arbeit auf Blog und Social Media begegnen mir ständig faule Gegenargumente. „Es ist so schwer nachhaltiger zu leben“ – „Unverpackt einkaufen ist so teuer, das kann ich mir nicht leisten“ – „Ich habe keine Zeit dafür Dinge selber zu machen“
Und ich verstehe es auch. Wirklich! Ich kann die Argumente total nachvollziehen, weil ich selber genauso reagiere, wenn andere etwas an meinen Angewohnheiten auszusetzen haben. Ich falle in eine Art Gegenwehrposition, auch wenn ich es selber gar nicht merke. Dabei weiß ich genau, dass die anderen Recht haben.
Beim Less Waste im Alltag ist mir eines aufgefallen: Seitdem ich über meinen Schatten gesprungen bin und mich immer mehr mit diesem Thema auseinandersetze, ist mein Leben so viel einfacher geworden.
Durch den Verzicht auf Verpackungen, auf Fleisch- und Fisch, auf Konsum bin ich freier geworden. Entscheidungen fallen mir viel leichter, weil ich es erst gar nicht in Erwägung ziehe etwas Unnötiges einzukaufen oder ein Fleischgericht zu essen. Ich habe in vielen Geschäften dadurch von Vornherein weniger Auswahl und ich entscheide mich dadurch schneller und einfacher. Ich liebe es. Es macht total Spaß.
Fazit: Ich habe mich bewusst zu einem nachhaltigen Alltag ohne unnötigen Müll entschieden und diese Entscheidung und die damit veränderten Gewohnheiten haben meinen Alltag enorm vereinfacht. Ich liebe es.
Zero Waste Gründe – 6: Umweltschutz
Jedes Jahr landen ungefähr 6,4 Millionen Tonnen Müll in unseren Meeren landet – dass weißt du bereits. Wir kennen alle die Bilder von Vögeln oder Meerestieren deren Mageninhalt aus Plastikmüll besteht, weil sie die bunt herumschwimmenden Teilchen im Meer mit Essen verwechselt haben und verhungern, obwohl ihre Mägen prall gefüllt sind.
Aber nicht nur das – Plastik ist nicht biologisch abbaubar. Die einzelnen Teilchen die nicht von Vögeln oder anderen Meeresbewohnern gefressen werden, schwimmen Jahrhunderte in den Ozeanen herum, werden durch Reibung und Erwärmung immer kleiner und kleiner, bis man sie mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmen kann. Fische nehmen diese kleinen Teilchen mit ihrer Nahrung auf, und wir mit den Fischen.
Unsere Welt ist so wunderschön. Ich möchte nicht mehr an der Verschmutzung unserer Erde teilhaben. Das allein ist für mich schon Grund genug weniger zu Konsumieren und Müll zu vermeiden. Das treibt mich an meine Gewohnheiten zu überdenken. Es macht mir Spaß mit dieser Motivation im Rücken, neue Dinge auszuprobieren und mein Leben einfacher zu gestalten.
Fazit: Diese Fakten über Plastik zu kennen, macht es mir leicht den Weg zum Wochenmarkt auf mich zu nehmen statt in den Supermarkt zu gehen. Es macht mir Freude wenn ich kein Geld in Plastikmüll stecke und stattdessen Kräuter selber anbaue. Für mich ist der Umweltschutz so ein hohes Gut, dass mich immer mehr damit auseinandersetze, dazu lerne und einfache, zeitsparende neue Gewohnheiten entwickle.
Vorteile eines Less Waste Alltags
Nochmal zusammengefasst: Ein Less Waste oder Zero Waste Alltag ist unglaublich einfach, günstig und Zeitsparend weil:
- Wir gesünder leben: Viele Stoffe in Plastik (z.B. die Weichmacher) sind krebserregend und können der Gesundheit schaden. Wenn wir Plastik reduzieren und frische Lebensmittel konsumieren wird deine Gesundheit langfristig davon profitieren. Da Kunststoffe sehr lange brauchen bis sie abgebaut sind (mindestens 500 Jahre) gelangen sie durch die Umwelt auch in die Nahrungskette. Selber kochen und regionale und saisonale Wocheneinkäufe sind günstiger, einfacher und Zeitsparender. Auch wenn wir dadurch nur erreichen, dass wir weniger Krank sind und seltener zum Arzt müssen.
- Wir der Umwelt was Gutes tun: Im Meer sammelt sich der Müll zu riesigen Inseln an und viele Tierarten essen den Kunststoff oder verfangen sich darin. Überall liegen Plastiktüten und Verpackungen in der Natur. Dieser Müll verschmutzt unsere Umwelt und unseren eigenen Lebensraum. Allein du die Reduktion von Konsum gelingt es uns Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen. Total einfach, günstig und zeitsparend – wenn wir nichts einkaufen.
- Geld sparen: Du sparst Geld, wenn du auf die Verpackung verzichtest – die kostet ja auch Geld. Mit meinen Tipps, wie du Produkte selber herstellen kannst, sparst du umso mehr. Ein bisschen Routine und du sparst auch noch Zeit und machst dein Leben einfach einfacher.
Das einzige dass wir schaffen müssen, ist unsere Gewohnheiten zu ändern. Mehr nicht.
Willst du mehr über einen Zero Waste Lifestyle erfahren:
- Warum Nachhaltigkeit so schwer ist?
- Zero Waste in der Küche
- Zero Waste in deinem Bad
- Zero Waste im Büro
- Wie du ohne Müll einkaufen kannst?
- Was du mit wenigen Zutaten ganz leicht selber machen kannst?
- Stressfreier Zero Waste Alltag
- 13 nachhaltige Fähigkeiten, die du dir angeignen solltest
- TOP 7 Zero Waste Online Shops
Dokus und Filme die dich zu einem nachhaltigen Alltag motivieren
- Netflix-Dokumentationen für mehr Hintergrund-Infos und Motivation zu einem nachhaltigen Alltag
- 3 Dokumentationen für mehr Minimalismus
Warum informierst du dich über einen nachhaltigen müllarmen Alltag? Welche Gründe treiben dich an nachhaltiger zu Leben? Schreibe es mir in die Kommentare.
Weiterlesen auf Uponmylife.de
Hallo liebe Christine, vielen Dank für deine tollen Impulse. Vieles setzen wir bereits um. Bei Hafermilch scheitern wir als vegane Familie am Calcium – das brauchen die Kinder im Wachstum aber auch wir Erwachsenen. Supplementierst du das oder wie machst du das?
Liebe Grüße Cornelia
Hallo liebe Cornelia, ich esse viel grünes Gemüse (Blattspinat, Brokkoli, …) das enthält auch Calcium. Supplementiere nur B12. Viele liebe Grüße, Christine
Liebe Christine,
mit Begeisterung lese ich immer wieder Deine Blogbeiträge. Oft fallen mir Dinge ein die es in meiner Kindheit einfach nicht gab, die ich dann heute wieder umsetze (ich bin in der ehem. DDR aufgewachsen und war zur Wende 14 Jahre alt). Ich weiß noch wie wir Kinder gestöhnt haben, als der Mülleimer viel öfter runter gebracht werden musste, weil es nach der Wende soviel Verpackungen gab. Mülleimertüten gab es nicht , auf dem Boden vom Eimer wurde Zeitung gelegt und wenn der voll war ist man damit zur Tonne gegangen und danach den Eimer sauber gemacht. Einkaufstüten, eingeschweißte Wurst oder Tetrapacks gab es nicht. Ohne Beutel zum Bäcker? Nein, den hat man der Verkäuferin rüber gereicht fürs Brot und Brötchen, Kuchen wurde eingepackt. Auch Putzmittel es gab nicht für jeden Fleck eins. ( ich möchte dieses Land nicht in irgendeiner Form schönreden, aber aus den Erfahrungen dieser Zeit kann man lernen)
Danke Dir für Deine wertvollen Beiträge und mach weiter so.
LG Amanda
Liebe Amanda, vielen Dank für deinen Kommentar! Oh ja, ich habe selber den Eindruck dass ich aus der Generation meiner Großeltern auch viel lernen kann – die Entwicklungen der letzten Jahre/Jahrzehnte haben so unglaublich viel positives mit sich gebracht, aber eben auch das eine oder andere negative 😉
Liebe Grüße und ein schönes langes Wochenende,
Christine