Kennt ihr das auch, dieser chemische Geruch nach dem Putzen? Ihr könnt kaum atmen vorlauter Chemie in der Luft? Am liebsten würdet ihr Abhauen bis der Putz-Gestank verflogen ist? Und in der Ecke der überquellende Müllbeutel? Vom Zero Waste Haushalt keine Spur?
Dann lest jetzt weiter. Denn Chemie-Gestank und Müllberge sollten nicht Teil eurer Wohnung sein. Ich zeige euch Tools, Hilfsmittel & Rezepte, mit denen ihr eure Wohnung müll- und chemiefrei sauber und ordentlich halten könnt. Ganz easy und ohne teure Wundermittel.
Tools für den Zero Waste Haushalt
Der Einfachheit halber habe ich meine Tools in zwei Kategorien unterteilt. Spülen & Putzen – ich weiß, es gibt noch mehr „Kategorien“. Alles was ich für meinen Haushalt brauche, kann ich aber so einfach einordnen. Und ihr wisst, was ich damit vor habe.
Ganz wichtig: Benutzt vorhandene Tools, Hilfsmittel und Co. weiter und ersetzt sie erst durch meine Tools, wenn sie kaputt sind/entsorgt werden müssen. Und ihr sie nicht mehr Reparieren könnt.
Tools & Helfer fürs Spülen
Basics
- Spülbürste aus Holz mit wechselbarem Kopf
- Gehäkelte Spültücher
- Gehäkelte Schwämme wie der DIY Tawashi-Schwamm
- Kupfertücher oder Kupferschwämme
- Festes Spülmittel
Nice to Have
- Flaschenbürsten
- Topfbürsten
- Grillbürsten
Ach, übrigens: Zerschneidet alte Handtücher oder Kleidungsstücke und verwendet sie als Lappen.
Tools fürs Putzen
- Einen Eimer, aus Metall
- Einen Wischmopp und einen Besen mit Holzgriff
- Einen kleinen Handfeger mit Holzgriff und ein Kehrblech aus Metall
- Ein altes Shirt für dreckige Fensterrahmen, dass ihr anschließend entsorgen könnt.
- Ggf. alte Geschirrhandtücher zum Abtrocknen.
Rezepte & DIYs, die ich verwende
Alle Zutaten für den Zero Waste Haushalt im Überblick
Die folgenden Wundermittel sind Grundzutaten in meinem Zero Waste Haushalt. Wenn du diese sechs Zutaten zu Hause hast, kannst du quasi sofort loslegen und deine Reinigungsmittel selber machen:
Natron
Ihr kennt es wahrscheinlich auch unter dem Namen Backsoda, Speisesoda oder Kaiser-Natron. Natron wird chemisch aus Kochsalz gewonnen.
+
Wirkt desinfizierend, kalk- und fettlösend.
Kann eigentlich alles 🙂
–
Verwechsel es auf keinen Fall mit Waschsoda.
Waschsoda
Kennt ihr vielleicht auch unter dem Namen „Reines Soda“. Ihr könnt es als Zutat im Waschmittel oder Weichspüler verwenden.
+
Verstärkt die Reinigungswirkung.
–
Ist ein Gefahrstoff!
Nicht bei Seide und Wolle verwenden!
Darf nicht innerlich angewendet werden – haltet es von Mund und Schleimhäuten, am besten auch von Augen und Haut, fern!
Essig
Für Haushaltsreiniger nehmt ihr am Besten einen Essig (Branntweinessig oder Tafelessig) mit einem Essigsäuregehalt von 5 bis 10 Prozent
+
Wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und fiebersenkend.
–
Riecht starkt
Alkohol
+
Eignet sich sehr gut als Konservierungsstoff.
–
Vorsichtig dosieren!
Zitronensäure
Könnt ihr als Pulver (trocken) und flüssig kaufen.
+
Eignet sich sehr gut zum Entkalken und Reinigen.
–
Verwendet es nicht bei Aluminium!
Auf keinen Fall ins Auge bekommen! Das ist Säure!
Kernseife
Oft werden Kernseifen aus tierischen Fetten und/oder Palmölen hergestellt.
+
Ist alkalischer und härter und hat daher eine höhere Reinigungswirkung als normale Seifen.
–
Viele Kernseifen sind nicht vegan. Achtet daher auf die Inhaltsstoffe!
Rezepte/DIYs aus diesen Zutaten für den Zero Waste Haushalt
Mein Zero Waste Haushalt ist ohne DIYs nicht mehr vorstellbar. Aus den Zutaten stelle ich verschiedene Reiniger und Putzmittel her. Total einfach, schnell hergestellt und allesamt hoch effektiv.
Spülmittel
Zutaten:
- 20g geraspelte Kernseife
- 100 ml heißes Wasser
- 500 ml Wasser
- 2 TL Soda
Zubereitung
- Vermengt die Kernseife mit dem heißen Wasser und rührt die Mischung um bis sich die Seife auflöst.
- Gebt anschließend das restliche Wasser dazu.
- Bei Bedarf könnt ihr ätherische Öle für einen angenehmen Geruch hinzufügen. Ich finde ein paar Tropfen Zitronenöl riechen besonders frisch.
- Rührt alle Zutaten gut um und füllt es in Behälter um. Ideal ist ein Behälter mit einer kleinen Öffnung oder einem Pumpspender-Aufsatz.
Ein weiteres Geschirrspülmittel-Rezept ist hier bereits online gegangen.
Klarspüler
Mein Rezept für den Klarspüler könnt ihr hier nachlesen.
Waschmittel
Wie ich Waschmittel selber mache erfahrt ihr in diesem Artikel.
Fensterreiniger
Zutaten:
- Eine Tasse Wasser
- Eine Tasse Alkohol
- 2 TL Essig
Zubereitung
- Vermengt alle Zutaten und gebt sie in eine alte Sprühflasche.
- Fertig.
Badreiniger
Zutaten
- 400 ml Wasser
- 3 EL Essigessenz
- 1 EL Spülmittel
- 2 EL Zitronensäure
Zubereitung
- Alle Zutaten in eine Sprühflasche geben und gut schütteln.
- Fertig.
Hinterlassen eure Seifen Schlieren auf den Fliesen in der Duschkabine? Dann hab ich da was für euch 🙂 Sprüht einfach den Badreiniger drauf, lasst ihn einwirken und spült hin anschließend gut ab. Sehr hartnäckige Schlieren reibt ihr damit ein. Und die Dusche glänzt wieder wie am ersten Tag.
Abflussreiniger
Schüttet eine Tasse Waschsoda in den Ausguss und eine halbe Tasse Essig hinterher. Das schäumt jetzt ziemlich. Wartet ein paar Minuten ab und spült anschließend mit viel Wasser nach.
WC Tabs
Nichts leichter als das. Die DIY-Anleitung für die selbstgemachten WC Tabs findet ihr hier. Eins schonmal vorab: Sie wirken Wunder! Auch bei vielen von euch 😉
Tawashi Schwamm
Aus alten Socken hab ich einen Schwamm gewoben. Wie das geht und ob der Schwamm seinen Dienst erfüllt könnt ihr hier nachlesen.
5 weitere Ideen für euren Zero Waste Haushalt
- Wasserkocher, Waschbecken und Oberflächen entkalke ich mit Essig oder Zitronensäure. Glänzt dann wieder.
- Klebereste entferne ich mit Alkohol (oder Nagellackentferner)
- Schraubgläser lege ich in warmes Seifenwasser um die Etiketten und Klebereste zu entfernen.
- Blutflecken auf Textilien weiche ich mit kaltem (!) Wasser ein und gebe Backpulver darauf oder schrubbe die Flecken mit Kernseife aus.
- Dreckige Schubladenfächer der Waschmaschine schrubbe ich kurz mit Essig und/oder Natron – das Zeug wirkt wunder. Unsere 15 Jahre alte Waschmaschine sieht dann wieder aus wie Neu.
Ich bin zur Zeit noch viel am ausprobieren und testen. Viele Rezepte & DIYs findet ihr hier auf dem Blog. Weitere werden folgen. Habt ihr bereits das eine oder andere DIY in euren Haushalt integriert?
Weiterlesen auf Uponmylife.de
Hallo Christine
Ich habe eine Frage:
Was ist umweltfreundlicher beim Wäsche waschen?
Pulver- oder Flüssigwaschmittel?
Und noch eine Frage:
Was ist weniger schädlich für die Umwelt?
Säfte in Petflaschen oder im Tetrapack?
Niemand kann mir diese Fragen beantworten.
Ich möchte nicht mit Waschnüssen oder Seife waschen und Säfte bekomme ich kaum in wiederverwertbaren Glasflaschen.
Vielen Dank für deine Hilfe!
Silvia
Dein Blog ist super!
Habe noch vieles zum Aufbrauchen, aber dann gehts los mit Zero Waste!
Hallo liebe Silvia,
spannende Fragen, auf die ich (leider) auch keine einfache Antwort habe – dafür ist der Sachverhalt einfach zu/sehr vielschichtig. Aber ich versuche dir mal soweit möglich deine Fragen zu beantworten.
Pulver- oder Flüssigwaschmittel? Umweltfreundlicher ist in erster Linie das Waschmittel, dass weniger Ressourcen verbraucht hat (z.B. kürzere Transportwege, „einfachere“ Herstellung usw.) und der Umwelt so wenig wie möglich (am Besten gar nicht) schadet (d.h. keine Chemie, abbaubare Inhaltsstoffe usw). Mein Tipp: Schau dir konkrete Waschmittel genau an und vergleiche sie! Was kommt wo her? Wie ist es Verpackt? Welche Inhaltsstoffe sind drin? Schadet es der Umwelt? usw.
Und zu PET oder Tetrapak? Auch nicht leicht. Im Blogpost über Glas vs. Tetrapak (https://uponmylife.de/glas-oder-tetrapak-was-ist-nachhaltiger/) hab ich bereits ein paar Vor- und Nachteile zum Tetrapak beschrieben. Kurz gesagt: Mehrweg ist in der Regel besser als Einweg. Und regionale Säfte sind in der Regel weniger weit transportiert worden als Säfte aus anderen Ländern (Kürzere Transportwege = weniger CO2-Ausstoß).
Ich hoffe ich konnte dir mit meinen groben Denkanstößen weiterhelfen.