Habt ihr euch das auch schon gefragt? Wenn ich sage, das ich versuche Tetrapaks zu meiden, weil der Verbundstoff so schwer zu recyceln ist. Behaupten andere, dass Glas ökologisch nicht besser sei, weil das höhere Gewicht den CO2-Ausstoß beim Transport hochtreibt. Diese Zwickmühle Glas oder Tetrapak – Was ist nachhaltiger? will ich mal mit euch durchdenken.

Diese Faktoren sind meiner Meinung nach essentiell für unsere Umwelt- und Klimabilanz (inkl. CO2-Bilanz): Rohstoff- und Energieeinsatz bei der Herstellung der Verpackung, Recyclingfähigkeit, Ressourcenverbrauch (inkl. Energieverlust) beim Transport, Wiederbefüllbarkeit (Mehrweg-Nutzbarkeit).

Glas oder Tetrapak – Was ist nachhaltiger?

Wenn man nur auf die CO2-Werte von Herstellung und Transport von Tetrapak Kartons schaut, scheint der Tetrapak tatsächlich ökologisch wertvoller zu sein als Glas. Aber das ist doch nicht alles!

Tetrapaks haben Nachteile:

  • Sie sind tatsächlich sehr schlecht recycelbar, da die einzelnen Materialien fest miteinander verklebt sind (Papier, Kunststoff und Metall).
  • Der Papier-Anteil der Tetrapaks besteht oft nicht aus Recyclingmaterial. Dafür werden meist „Frischfasern“ verwendet. Das bedeutet, dass dafür Bäume gefällt wurden, die sonst unsere Umwelt weiter mit Sauerstoff versorgen könnten.
  • Innen sind die Getränkekartons beschichtet. In dieser Beschichtung sind Stoffe wie BPA, Weichmacher und Co. enthalten. Diese Stoffe geben sie auch an die darin abgefüllten Lebensmittel ab.
    Vor allem Lebensmittel, die viel Fett enthalten nehmen die Stoffe leicht auf. BPA, Weichmacher und Co wirken wie Hormone. Es wird davon ausgegangen, dass sie verschiedene Zivilisationskrankheiten (Unfruchtbarkeit, Krebs, Diabetes) begünstigen.

Die Nachteile von Glas

  • Glas ist sehr viel schwerer als Getränkekartons und verursacht auch bei der Herstellung sehr viel mehr CO2 Emissionen.

Die Vorteile von Glas:

  • Glas gibt keine Stoffe an enthaltene Lebensmittel ab – diese Eigenschaft nennt man inert. Glas als Verpackungsmaterial ist daher gesundheitlich unbedenklich.
  • Eine Pfandflasche aus Glas ist dann nachhaltiger als ein Tetrapak, wenn sie mindestens 15x verwendet wird und weniger als 200 km transportiert werden musste. (Ist das Realistisch? – Wahrscheinlich leider nur selten – Bei der Milch vom Bauern um die Ecke stelle ich mir das Realistisch vor, Glasflaschen aus dem Supermarkt legen bei 15 maliger Wiederverwendung garantiert mehr als 200 km zurück)

Entscheidet der Inhalt?

Der Inhalt kann einen bedeutenden Unterschied machen, so ist Hafermilch z.B. in Punkten wie CO2/Wasser-/Flächenverbrauch immer besser als Kuhmilch (egal welche Verpackung).

Mein Fazit: Glas vs. Tetrapak

Bei einer Glasflasche hängt die Ökobilanz vor allem von diesen beiden zwei Faktoren ab:

  • Wie oft wird die Glasflasche verwendet?
  • Über welche Strecken bzw. wie weit wird sie transportiert?

Bei einem Tetrapak sind diese Punkt für die Ökobilanz wichtig:

  • Wie groß sind die Anteile von Plastik und Alu? Woher kommt das Papier – ist es Frischpapier oder Recyclingpapier? Oder besteht es anteilig aus Recyclingpapier?
  • Wie wird der Tetrapak entsorgt? In der richtigen Tonne/gelber Sack? Wird er recycelt?

Es gibt also keinen eindeutigen Sieger! Beide Verpackungsvarianten haben Vor- und Nachteile.

Meiner Meinung nach ist das die umweltfreundlichste Variante:

  • Glasflaschen von Anbietern aus der Region, die
  • man als Mehrweg-Flaschen wieder zurück gibst oder
  • selbst so oft es geht wiederverwendet

Wenn das nicht möglich ist: Ich finde, denn je nachdem worauf man persönlich Wert legt, haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile. Am Besten ist, wie immer, so wenig wie möglich abgepackte Waren kaufen und auf regionale/ selbstgemachte/ (unverpackt) abfüllbare Alternativen umsteigen wo es möglich ist.

Was sind deine Gedanken zu den Thema?


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