Jetzt im Frühling startet endlich die Bärlauch-Saison! Ich liebe diese Zeit, wenn die Bäume langsam Blätter bekommen, Osterglocken blühen und Maiglöckchen den Waldboden verzaubern. Wenn es für mich in dieser Zeit in den Wald geht, dann am liebsten zur Bärlauch-Ernte. Ich verrate euch, wann dafür der beste Zeitpunkt zur Ernte ist und gebe euch Tipps, worauf ihr beim eigenen Anbau und bei der Verwendung achten solltet.

Bärlauch schmeckt köstlich in Risotto, Nudeln und Salat, genauso wie im beliebten Bärlauchpesto. Die Blätter enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe. Damit die euch erhalten bleiben, solltet ihr bei der Ernte auf ein paar Tipps achten.

Aber erstmal langsam:

Wann ist die Bärlauch Saison?

Je nach Region und Klima beginnt die Bärlauch-Saison Mitte März. Sobald die Magnolien blühen und Osterglocken aufgehen, sprießen auch die saftigen, nach Knoblauch riechenden Blätter aus dem Waldboden.

Die Ernte-Saison endet, sobald der Bärlauch beginnt zu Blühen. Das ist etwa Anfang Mai. Die Blätter wachsen zwar auch noch später, nach der Blüte solltet ihr die Blätter aber nicht mehr ernten.

Denn nach der Blüte verlieren die Bärlauchblätter deutlich an Geschmack. Giftig werden sie nicht, dafür aber fasriger und fade. Die frühlingshafte Bärlauchzeit ist dann einfach vorbei.

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Bärlauch-Guide: Wann wächst Bärlauch? Tipps zu Anbau, Ernte und Verwendung zeige ich dir. Damit du sicher wilden Bärlauch ernten kannst. #bärlauch #selbstversorger #ernten #rezept

Wo findet ihr Bärlauch?

Bärlauch wächst oft in feuchten Laubwäldern. Auf schattigem, hummusreichem Boden fühlen sich die Pflanzen wohl. Manchmal sind sie auch an Bächen zu finden. Viele Wälder sind im Frühling voll mit Bärlauch. Ihr werdet fündig werden 😉

Ich selber habe die Seite Mundraub.org genutzt um den Bärlauch in meiner Nähe zu finden.

Dort fahren wir seit ein paar Jahren immer im Frühjahr hin. Der Boden ist voller Bärlauch. Einfach ein Traum. Wir pflücken dann nur ein paar Hand voll – und freuen uns auf die leckeren Gerichte, die wir daraus zaubern.

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Könnt ihr Bärlauch im eigenen Garten selber anbauen?

Klar! Bei meinem Schwiegervater wächst der Bärlauch an einer schattigen, hummusreichen Stelle im Garten. Jedes Jahr vermehrt der sich weiter. Wenn ihr nach einer Stelle für den Bärlauch sucht, achtet auf einen eher schattigen und feuchten Standort.

Die Samen vom Bärlauch brauchen Kälte. Darum sät die am Besten bereits im Herbst aus. Falls der Bärlauch nicht sofort keimt, lasst ihm Zeit. Manchmal brauchen die Samen einfach ein Jahr mehr um zu keimen.

Wie erntet ihr Bärlauch richtig?

Für eure Bärlauch Ernte nehmt ihr am Besten einen Stoffbeutel, ein paar Haushaltsgummis und ein scharfes Messer mit.

Mit dem Messer trennt ihr die Blätter vorsichtig am Stiel ab und mit den Haushaltsgummis haltet ihr die Bündelt (sortiert) zusammen.

Nach der Ernte solltet ihr die frischen Bärlauchblätter zügig verarbeiten. Ihr könnt die gesäubterten Blätter auch einfrieren oder haltbar machen (dazu weiter unten mehr).

Achtet bei der Ernte bitte auf folgende Punkte, um der Natur so wenig wie möglich zu Schaden:

  • Nehmt pro Pflanze nur ein/zwei Blätter, damit sie sich wieder regenerieren kann.
  • Schneidet die Blätter immer mit dem scharfen Messer oder einer Schere ab. Reißt keine Blätter heraus!
  • Sammlet die Blätter möglichst nur bei großen Beständen, dann kann die Regerneration besser stattfinden.
  • Passt auf wo ihr hintretet und zertretet die kostbaren Pflanzen nicht.
  • Nehmt nur so viel Bärlauch mit, wie ihr tatsächlich benötigt und verarbeiten könnt.
  • Achtet darauf, dass ihr nicht in Naturschutzgebieten sammelt, das ist verboten.
  • Auch außerhalb von Naturschutzgebieten genießt der wilde Bärlauch einen gewissen Schutz. Mehr als für den eigenen Bedarf dürft ihr nicht sammeln. Wenn ihr also vor habt euch einen großen Vorrat anzulegen, solltet ihr auf den Bärlauch aus dem Handel zuückgreifen.

Woran erkennt ihr die Bärlauchblätter?

Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähneln dem Bärlauch sehr. Da Maiglöckchen und Herbstzeitlose giftig sind, solltet ihr genau darauf achten, welche Blätter ihr erntet.

Mit diesen Tipps könnt ihr Bärlauch zielsicher bestimmen:

  • Maiglöckchen- und Bärlauch-Blätter erkennst du an der breiten, ovalen Blattform. Die Blätter der Maiglöckchen sind an der Unterseite glänzend, während die Bärlauchblätter an der Unterseite matt sind. Die Blätter der Herbstzeitlosen glänzen oben und unten.
  • Bärlauchblätter erkennt ihr an einen klar erkennbaren Stiel pro Blatt. Bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen sind es eher zwei oder drei Stiele, die sich gegenseitig umwickeln.
  • Bärlauchpflanzen erkennt ihr auch am typischen Knoblauchgeruch. Nehmt dazu ein Bärlauchblatt in die Hand und zerreibt es zwischen den Fingern. Riecht ihr starken Knoblauchgeruch? Dann habt ihr Bärlauch entdeckt. Maiglöckchen und Herbstzeitlose riechen nicht danach.
  • Seid ihr euch immernoch unsicher? Dann legt vorsichtig die Wurzel frei: Bärlauchpflanzen erkennt ihr an der Zwiebel. Maiglöckchen bilden dagegen waagrechte Wurzeln.

Dank der vier Kriterien solltet ihr die Bärlauchblätter bedenkenlos erkennen können.

Wenn ihr euch trotzdem unsicher seid, dann verzichtet besser auf das ernten der Blätter. Die Blätter von Herbstzeitlosen sind so giftig, dass sie schnell uns tödlich vergiften können.

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Und was ist mit dem Fuchsbandwurm?

Wenn ihr ganz sicher sein wollt, dass kein Fuchsbandwurm am Bärlauch ist, überbrüht ihr eure frisch geernteten Blätter mit 60 Grad heißem Wasser. So geht ihr auf Nummer sicher.

Ich habe mit das abbrühen bisher gespart: Es gibt nur sehr wenigen verzeichnete Fälle von Fuchsbandwurm pro Jahr. Das Risiko, dass ihr euch den Fuchsbandwurm bei euren Hunden holt (die eine Maus gefressen haben) ist höher (Quelle: Wissenschaft.de)

In Österreich werden nur 2-3 Neuinfektionen pro Jahr bei Menschen registriert.

Homepage des Institutes für Parasitologie&Zoologie

Solange kein offensichtlicher Kot an den Blättern ist, sind die Chancen sehr sehr gering, das daran Fuchsbandwurm ist.

Bei der Ernte achte ich einfach darauf, dass ich saubere Blätter ernte. Das da Kot daran klebt ist noch nie vorgekommen.

Bärlauch ernten während der Blüte: Darf man Bärlauch essen, wenn er blüht?

Theoretisch könnt ihr Bärlauch vom Frühling bis in den Herbst hinein ernten. Die Wildpflanze ist zu keiner Jahreszeit giftig.

Ja, das Gerücht, das Bärlauch mit der Blüte giftig wird hält sich hartnäckig. Das stimmt aber nicht. Auch nach der Blüte sind die Blätter noch essbar.

Ihr solltet die Bärlauchblätter aber vor oder während der Blütezeit ernten. Nach der Blüte werden die Blätter faseriger und verlieren an Geschmack.

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Was könnt ihr aus den Bärlauchblättern machen?

Leckere Bärlauch-Rezepte

Unglaublich viele Leckereien, von Bärlauchnudeln über Gnocci mit Bärlauch, Bärlauchpesto und Bärlauchbutter ist vieles sehr köstlich. Unsere TOP 3 Gerichte habe ich euch hier zusammengefasst.

Besonders köstlich: Bärlauchpesto

Die Blätter mit Öl und gerösteten Kernen pürieren und zu Nudeln und auf dem Brot genießen. Das gibt es bei uns zur Zeit fast täglich. Mein Pestorezept findet ihr hier.

Sind die Bärlauchblätter gesund?

Ohh ja! Kurz gesagt: Bärlauch wirkt immunstärkend, entgiftend, antibakteriell, antiviral, antioxidativ, antitumoral und ist einfach eine tolle Heilpflanze. Da macht es noch mehr Spaß, die Blätter in den Speißeplan zu integrieren.

So und jetzt? Ihr kennt nun all mein Wissen über die leckeren Blätter und könnt direkt auf die Suche nach den Köstlichkeiten gehen. Bitte beachtet meine Hinweise und Tipps dabei.

Schreibt mir doch in die Kommentare ob ihr Bärlauchblätter auch selber sammelt und was ihr daraus macht. Ich freue mich auf neue Rezept-Ideen 🙂


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