Avocados zerstören unsere Erde! Schon oft hab ich diesen Satz gelesen. Aber stimmt das? Und warum? Welche Lebensmittel sind Klimakiller? Und woran erkenne ich die Lebenmittel die unsere Erde zerstören?
Fragen über Fragen. Und alle so essentiell. Ich habe das Internet durchforstet und Klimabilanzrechner gefunden und ausgewählte Lebensmittel berechnet.
Über meine Datengrundlange für die Berechnung der Lebensmittel die unsere Erde zerstören
Klimabilanzen und Vergleiche findet man inzwischen wie Sand am Meer. Genauso wie berechnete CO2-Ausstöße von Avocado-Plantagen. Worauf die exakt beruhen und inwiefern wir die Zahlen vergleichen können, kann ich nur abschätzen.
Das Thema ist hochbrisant. Und genau deswegen, versuche ich die Lebensmittel-Klimakiller zu definieren, auch wenn mir bewusst ist, dass die Datengrundlage ihre Tücken aufweist. Meine Quellen hab ich euch unten aufgelistet.
Los geht’s!
Wie und wo kann ich eine Klimabilanz berechnen?
Als ich dieser Frage nachgegangen bin, bin ich schnell auf ein Tool gestoßen, dass die Klimaauswirkungen für einzelne Lebensmittel berechnet.
Das Tool mit dem ihr den CO2-Ausstoß einzelner Lebensmittel vergleichen könnt: Der Klimatarier
Der Klimatarier funktioniert so, dass ihr verschiedene Lebensmittel „auf einen Teller legen“ könnt. Daraus wird euch die CO2 – Emissionen für eine Mahlzeit berechnet.
Ihr legt also Lebensmittel auf den Teller und tauscht die Zutaten hin und her bis ihr ein „klimafreundliches“ Gericht zusammengestellt habt. Eure Ergebnisse könnt ihr auch speichern.
Das ist eine Möglichkeit, wie ihr unterschiedliche Lebensmittel vergleichen könnt.
Ich habe dieses Tool genutzt um für die Lebensmittel die unsere Erde zerstören vergleichbare Zahlen/CO2-Emissionen zu erhalten.
Eine Bemerkung am Rande: Der Klimatarier wurde von Unilever in Auftrag gegeben. Unabhängig ist die Berechnung also nicht. Dennoch finde ich, gibt sie einen ersten Einblick und man grobe Vergleiche ziehen.
Mein Vergleich: 11 Lebensmittel die unsere Welt zerstören
Rein aus meinem persönlichen Empfinden und meiner Logik heraus habe ich 11 Lebensmittel zusammengestellt, die sehr wahrscheinlich für relativ viel CO2-Ausstoß verantwortlich sind.
Leider enthält der Klimatarier nur eine Auswahl dieser Lebensmitteln. Daher konnte ich nicht alle meine Wunsch-Lebensmittel mit Zahlen vom Klimatarier belegen. Stattdessen ziehe ich Daten aus anderen Quellen hinzu.
Und stelle euch die 11 Lebensmittel vor, die meiner Berechnung nach unsere Erde zerstören.
Fleisch & Milchprodukte
Ihr wisst es bereits: Für die Produktion von Milch, Milchprodukten und Fleisch werden große Mengen an Ressourcen und Rohstoffe wie Weideflächen, Futtermittel usw. benötigt.
In vielen Ländern, wie beispielsweise auch in Brasilien, werden riesige Waldflächen gerodet um daraus Weideflächen zu gewinnen oder Futter anzubauen.
In Europa sind die Milchpreise so tief im Keller, dass Bauern auf billige Futtermittel aus dem Ausland (z.B. aus Brasilien) zurückgreifen müssen, um ansatzweise wirtschaftlich arbeiten zu können.
Durch die Nutzung von Flächen für Weideviehhaltung und Futtermittel entstehen Monokulturen (überall auf der Welt). Diese führen zu Bodenverdichtungen, Erosionen und einer Verschlechterung der Bodenqualität.
Die Massentierhaltung von Nutztieren produziert große Mengen Dünger und damit auch Methan. Methan ist eines der Treibhausgase und verantwortlich dafür, dass sich die Erde erwärmt. Der Dünger wird auf die Felder in Europa ausgebracht und (über-) beansprucht hier in Europa die Böden.
Alles in allem ein unrunder Kreislauf der einen hoher Ressourcenverbrauch ausweist, nur für ein bisschen billiges Fleisch. Auch für die Herstellung von Butter und Käse werden viele Ressourcen wie Weideflächen verbraucht und es gelangen Treibhausgase in die Atmosphäre.
Klimatarier: 100g Milch: 0,14 kg CO2-Emissionen, das entspricht 1 km Autofahrt.
Klimatarier: 100g Schweinefleisch: 0,42 kg CO2-Emissionen, das entspricht 3 km Autofahrt.
Kaffee in Plastik
Wir sind Kaffeetrinker! In Deutschland wird viel Kaffee konsumiert. Wahrscheinlich trinkt auch ihr regelmäßig das schwarze Gold. (Ich bin inzwischen auf Filterkaffee umgestiegen. Dadurch spare ich jede Menge Müll – „besser“, aber nicht perfekt.)
Kaffee aus Plastikkapseln produziert pro Tasse nicht nur Müll sondern auch einen unnötige Ressourcenverschwendung. Das kostet wahrscheinlich einiges an CO2-Emissionen.
Einen genauen Wert konnte ich leider nicht herausfinden.
Plastik-Gemüse
Gemüse, dass in Plastik verpackt ist, kommt bei mir nicht mehr in den Einkaufswagen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum Salat, Äpfel und Trauben in Plastik eingeschweißt ist.
Die Verpackungen sind nicht nur unnötig, sondern verschwenden auch eine Menge Ressourcen und verbrauchen allein daher schon jede Menge CO2.
Wie wäre es damit: Einfach unverpacktes Gemüse auf dem Markt einkaufen.
Noch eine kleine Anmerkung dazu: Ich glaube ja, das Obst und Gemüse nicht umsonst eine robuste Schale haben. Die eigene Schale schützt die Früchte vor Schrammen und Macken. Da brauchen wir doch nicht wirklich noch eine Plastikverpackung herumpacken 😉
Fische aus Aquakulturen
Der weltweite Fischkonsum wird zu 50 % mit Fischen aus Aquakulturen gedeckt. Die Fische in den Fischzuchten werden mit Fischmehl, dass wiederum aus Wildfischen hergestellt wird, gefüttert.
Die Fische in den Aquakulturen schwimmen zwischen Antibiotika und Fischkot und haben kaum Platz zum Leben in den Überfüllten Becken. Fischkot und Antibiotika landet in hohen Dosen auch im Meer.
Durch den Bau der Anlagen für die Aquakultur-Zucht gehen zudem Lebensräume. Und vom Tierleid selbst habe ich noch gar nicht geschrieben.
Was wir dagegen machen können? Keinen Fisch aus Aquakulturen kaufen. Auf unabhängige Siegel achten und den Fisch bewusst als Luxusgut genießen.
Klimatarier: 100g Forelle: 0,63 kg CO2-Emissionen, das entspricht 4 km Autofahrt.
Palmöl in Fertigprodukten
Palmöl ist grundsätzlich nicht schlecht. Ja, es hat auch einige sehr gute Eigenschaft. Inzwischen steckt in jedem zweiten Produkt im Supermarkt Palmöl.
Aufgrund der enormen Mengen die dafür an Palmöl benötigt werden, werden in Ländern wie Malaysia und Indonesien Regenwälder gerodet um Monokulturen für den Palmölanbau aufzubauen.
Lebensmittel die unsere Erde zerstören? Fertigprodukte!
Nicht nur die Inhaltstoffe von Fertiggerichten sind oft ungesund, voller Geschmacksverstärker, übersalzen und überfettet. Oft sind die Gerichte unglaublich unnötig verpackt. Allein deshalb lohnt sich der Verzicht auf die Mahlzeiten in der Verpackung.
Avocados, Bananen, Äpfel und Kiwis aus Übersee
Die Transportwege von Früchten, die in den Tropen angebaut werden führen um die halbe Welt bis sie bei uns in den Supermärkten liegen.
Der Anbau von Avocados ist sehr Wasserintensiv. Die Regionen in denen Avocados angebaut werden, wie beispielsweise in Chile, sind von Dürren bedroht. Die unreifen Avocados werden nach der Ernte in Kühlcontainern per Schiff nach Europa gebracht. Ungekühlt wären die Früchte bei der Ankunft in Europa nicht mehr genießbar.
Besser (aber nicht perfekt) wären also Bio-Avocados aus Spanien, die Transportwege wären so viel kürzer.
Für Bananen, Pink Lady-Äpfel aus Neuseeland und Kiwis gilt das selbe. Auch ihre Transportwege sind unnötig und verursachen enorme Mengen an CO2- Emissionen.
Ich bin daher für regionale und saisonale Früchte. Die eine oder andere Tropenfrucht sollte ein Genuss und keine Gewohnheit sein.
Klimatarier: 100g Avocado: 0,05 kg CO2-Emissionen, das entspricht 0 km Autofahrt.
Klimatarier: 100g Bananen: 0,06 kg CO2-Emissionen, das entspricht 0 km Autofahrt.
Äpfel gibt es doch auch bei uns. Der Klassiker Pink Lady wird nur in Spanien, Italien und Frankreich angepflanzt.
Klimatarier: 100g Kiwis: 0,07 kg CO2-Emissionen, das entspricht 0 km Autofahrt.
Hättet ihr es geahnt, dass es genau diese 11 Lebensmittel die unsere Erde zerstören? Ich muss ehrlich sagen, dass auch ich in den letzten Wochen immer wieder zu Bananen gegriffen habe. Das wird jetzt zur Ausnahme werden.
Wie geht es euch damit, wenn ihr solche Zahlen/Fakten lest?
Ihr wollt mehr darüber erfahren? Hier sind meine Quellen:
Allgemein: https://www.peta.de/umwelt
https://bauerntuete.de/klimaschutz-die-umweltschaedlichsten-lebensmittel/
https://www.klimatarier.com/de/Blog/show/0-51.Die_klimaschaedlichsten_Lebensmittel_Klimacheck.html
Kaffee in Kapseln: https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/kaffee-kapseln-pads-umwelt-100.html
Avocados: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/umweltkiller-superfood-100.html
https://utopia.de/ratgeber/avocado/
Nutztierhaltung: https://www.simply-live-consciously.com/deutsch/ern%C3%A4hrung-umwelt/51-der-treibhausgase/
Pflanzenmilch: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch
https://www.pictosee.com/p/2059090989033430821_13575300793
Aquakultur: https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/nachhaltige-fischerei/aquakulturen/
https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/vernuenftig-einkaufen/einkaufsratgeber-fisch/
Weiterlesen auf Uponmylife.de
In einem Artikel der Zeit über Fakten zu Müll habe ich neulich gelesen, dass manche Verpackung, zB bei 4er-Portionen abgepackter Äpfel, den Vorteil haben, dass sie platzsparender verfrachtet werden können und dadurch durchaus auch CO2 gespart werden kann. Oder dass Einweggläser (etwa bei passierten Tomaten) eine schlechtere CO2-Bilanz haben als bspw. Tetrapacks. Ich versuche trotzdem, Plastikverpackungen um Obst und Gemüse zu vermeiden, fand es aber interessant, es auch mal von der anderen Seite zu beleuchten. Ähnlich wie mit Papiertüten, die viele als ökologische Alternative betrachten, die aber im Vergleich zu Plastiktüten in ihrer Bilanz nur wenig besser sind.