Garten oder Gewächshaus? Das braucht ihr gar nicht, um eigene Tomaten anzubauen und zu ernten. Ihr könnt eure Tomaten im Topf pflanzen und auf euren Balkon oder unter das Hausdach stellen. Wie das geht und welche 11 Tipps ihr unbedingt beachten solltet? Das zeige ich euch hier.

Los geht’s!

Sobald die Eisheiligen (Mitte Mai) vorbei sind, dürfen eure Tomaten endlich nach draußen.

Wenn ihr schon aus Saatgut Pflänzchen vorgezogen habt, dann dürfen die jetzt langsam raus (warum langsam? dazu gleich mehr). Wenn ihr Tomatenpflanzen in einer Gärtnerei kaufen wollt, dann ist Mitte/Ende Mai der perfekte Zeitpunkt dafür.

Und dabei ist es komplett egal, ob ihr eure Tomaten im Blumentopf oder Kübel anbauen wollt: Beim Pflanzen & Pflegen von Balkontomaten gibt es einiges zu beachten.

Deswegen ist es super wichtig, dass ihr euch diesen Beitrag genau durchlest, BEVOR ihr eure Tomatenpflanzen in Töpfe oder Kübel pflanzt.

Ein kurzer Überblick vorab:

1. Tipp: Der richtige Topf!
2. Tipp: Düngen
3. Tipp: Eine Tomatenpflanze pro Topf!
4. Tipp: Dünger-Boost direkt zum Start
5. Tipp: Pflanzt eure Tomatenpflänzchen tiefer ein
6. Tipp: Die richtige Sorte
7. Tipp: Lasst eure Tomaten ranken
8. Tipp: The Place to be
9. Tipp: Tomaten im Topf regelmäßig gießen!
10. Tipp: Wasser sparen
11. Tipp: Spezial-Dünger zum Selber machen

11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...
11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...

1. Tipp: Der richtige Topf!

Tomaten brauchen einen richtig großen Topf! Denn wenn der Topf zu klein ist, können eure Tomatenpflanzen nicht genug Wurzeln bilden und haben gar keine Chance groß und kräftig zu werden und viele Früchte zu produzieren.

Einen Topf mit mindestens 20 Liter Fassungsvermögen rate ich euch! Auch wichtig: Das euer Topf unten Löcher hat und überschüssiges Gießwasser z.B. in einen Untersetzer abfließen kann.

Die Löcher im Topfboden sind wirklich wichtig, denn es sollte sich nie Staunässe bilden können – das tut euren Tomaten gar nicht gut.

2. Tipp: Düngen

Eure Tomaten sind Starkzehrer und haben einen großen Nährstoffbedarf. Darum empfehle ich euch, eure Tomatenpflanzen direkt in reifem Kompost anzubauen. Oder ihr greift auf fertige Tomatenerde zurück. Ich habe in einem Jahr auch mal die Möglichkeit gehabt frische Pferdeäpfel geschenkt zu bekommen und habe sie unter meine „alte“ Tomatenerde gemischt. Verrotteter Hühnermist ist auch super!

Ihr seht, ihr könnt auf verschiedenste Weise eure Tomaten düngen bzw. die Pflanzerde für eure Tomaten vorbereiten. Wichtig ist dabei immer, dass die Erde reich an Phosphor und Stickstoffen ist – darin fühlen sich die Tomaten besonders wohl.

Zusätzlich könnt ihr vor dem Einpflanzen jeweils eine Hand voll Urgesteinsmehl und Hornspäne in das Pflanzloch geben und mit der Erde leicht vermischen. Beides sind wertvolle, natürliche Langzeitdünger, von denen eure Tomaten lange zehren werden.

Und wenn eure Tomatenpflanzen dann immer größer werden: Düngt sie bitte regelmäßig! Beispielsweise mit selbst gemachter Brennnesseljauche.

3. Tipp: Eine Tomatenpflanze pro Topf!

Die Kleinen unterschätzt man am Anfang leicht. Und so schnell wird aus den Tomatenpflänzchen eine riesen große, kräftige Pflanze.

Auch ich hab am Anfang den Fehler gemacht, dass ich zwei oder sogar drei Pflanzen in einen Topf gepflanzt habe. Uiuiui … das war gar nicht gut. Die Tomaten standen total in Konkurrenz untereinander, hatten viel zu wenig Platz und konnten längst nicht ihr ganzes Potential entfalten. 

Darum: Eine Tomate pro Topf reicht völlig aus. Eure Ernte wird dann größer sein und eure Tomaten besser schmecken.

4. Tipp: Dünger-Boost direkt zum Start

Ich habe es oben schon erwähnt und schreibe jetzt nochmal einen eigenen Tipp dazu… einfach weil es sooo enorm viel bringt.

Gebt euren Tomaten zum Start einen Dünger-Boost: Mischt dafür jeweils eine Hand voll Hornspäne und Urgesteinsmehl, zu gleichen Teilen unter die Erde im Pflanzloch oder mit Kompost. Und pflanzt dann eurer Tomatenpflänzchen darüber ein.

Jetzt sind die Tomaten super ausgerüstet und starten prächtig in die neue Gartensaison.

11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...

5. Tipp: Pflanzt eure Tomatenpflänzchen tiefer ein

Pflanzt eure Tomatenpflanzen ein bisschen tiefer ein, als sie im Anzuchttopf wachsen. Dann können sie mehr Wurzeln ausbilden und stehen stabiler. Der Trick dabei, die unteren Blätter dürfen nicht den Boden berühren, sonst habt ihr schneller als ihr schauen könnt die Krautfäule am Hals. Und um das zu vermeiden, könnt ihr die unteren Blätter einfach abmachen, sobald sie den Boden berühren.

11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...
11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...
11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...

6. Tipp: Die richtige Sorte

Ja, ob ihr es glaubt oder nicht es gibt Tomatensorten, die eignen sich mehr und andere die eignen sich weniger für den Anbau im Topf. Die Sorte “Zuckertraube“ (eine Cocktailtomate) ist zum Beispiel ideal für eure Töpfe und Kübel auf Balkon oder Terrasse.

Vor allem großfrüchtige Tomaten wie Fleischtomaten sind eher ungeeignet, da die Früchte im Topf oft nicht zuverlässig ausreifen. Für den Tomatenanbau auf dem Balkon oder der Terrasse empfehle ich euch deswegen eher kleinfrüchtige Sorten wie Cocktail- oder Cherrytomaten.

11 Tipps, die ihr kennen solltet wenn ihr eure Tomaten im Topf pflanzen wollt: Topfgröße, Düngen, das richtige Gießen, Sortenwahl ...

7. Tipp: Lasst eure Tomaten ranken

Tomaten ranken gerne in die Höhe und brauchen dafür eure Unterstützung.

Übrigens: Falls ihr die Rankhilfe vergesst, werden die Tomatenpflanzen mit der Zeit (und dem Gewicht) instabil und der Haupttrieb bricht ab.

Als Rankhilfe könnt ihr die klassischen Tomatenstäbe verwenden, einfach einen Stock zurecht sägen (z.B. Haselnusstriebe, die sind stabil und ziemlich gerade, 1,5-2 Meter lang). Oder ihr spannt Schnüre an denen die Tomaten hochwachsen können.

Ich habe in meinem überdachten Tomatenbeet einfach Schnüre unten an jeweils einem Stein befestigt und nach oben gespannt.

Wichtig dabei: Die Rankhilfe sollte stabil sein, damit eure Tomatenpflanzen die ganze Saison über daran hochwachsen können. Steckt die Stöcke daher tief in die Erde bzw. spannt die Schnüre wirklich gut.

Im Laufe des Sommers solltet ihr eure Tomaten regelmäßig hochbinden bzw. immer wieder um die Stangen/Stöcke/Schnüre herum „wickeln“ damit sie daran hochwachsen kann. Wenn eure Tomatenpflanzen instabil sind, bindet sie mit etwas Gartengarn fest.

8. Tipp: The Place to be

Eure Tomaten brauchen einen Place to be – sie sind nicht mit jedem Standort einverstanden. Wichtig dabei, sie brauchen einen absolut sonnigen Platz. Mindestens fünf Stunden direktes Sonnenlicht sollten eure Tomatenpflanzen am Tag bekommen. Gerne mehr.

Oft eignet sich ein Südbalkon oder die südliche Hauswand.

Und euren Tomaten ist auch wichtig, dass sie trocken stehen und ein Dach haben. Das kann eine überdachte Terrasse, ein überdachter Balkon oder ein weit überstehendes Hausdach sein. Oder ein Gewächshaus oder Plastikdach auf Holzkonstruktion oder oder oder … Mehr dazu findet ihr in diesem Beitrag Tomaten anbauen.

9. Tipp: Tomaten im Topf regelmäßig gießen!

Tomaten brauchen Wasser! Wenn ihr eine gute Tomatenernte einfahren wollt, solltet ihr eure Pflanzen immer gut mit Wasser versorgen. Eine gleichbleibende Feuchtigkeit ist Tomaten sehr wichtig, und gerade im Topf verdunstet das Gießwasser sehr schnell. Daher empfehle ich die Erde in eurem Topf mit Mulch (z.B. Holzhackschnitzeln) abzudecken, dann verdunstet das Gießwasser nicht so schnell und die Topferde bleibt länger feucht – das mache ich bei meinen Topfpflanzen auch (dazu weiter unten mehr).

Trotzdem gieße ich unsere Topf- Tomaten jeden Tag, spätestens aber alle drei Tage. Die Erde darf nie komplett austrocknen!

10. Tipp: Wasser sparen

Gerade in Zeiten von Klimawandel und Hitzesommer, ist Wasser sparen enorm wichtig. Und wie ihr oben bereits gelesen habt, bin ich großer Mulch-Fan. Vor allem meine Topfpflanzen haben alle eine dicke fette Schicht Mulch im Topf.

Überall da wo Wasser schnell verdunstet (also zum Beispiel in Töpfen), ist es super wichtig, die oberste Erdschicht mit einer dicken Schicht aus organischem Material abzudecken. Das macht einen enormen Unterschied, wenn es darum geht, dass Wasser nicht so schnell verdunstet, ihr weniger gießen müsst und damit auch Wasser spart. UND das eure Tomatenpflanzen im Topf immer schön feucht bleiben. 

Ich habe dafür eine Schicht Holzhackschnitzel in meine Töpfe gegeben. Alternativ dazu könnt ihr auch Rasenschnitt oder Stroh nehmen.

11. Tipp: Spezial-Dünger zum Selber machen

Um die Tomaten während des Sommers regelmäßig zu Düngen (denn die haben, als Starkzehrer, richtig viel Hunger), verwende ich entweder einen biologischen Tomatendünger (z.B. aus dem Gartenmarkt oder Baumarkt) oder eine selbst gemachte Brennnesseljauche. Die Anleitung dafür findet ihr hier: Brennnesseljauche selber machen.

Jaaa, dafür braucht ihr ein paar Tage Vorbereitungszeit, aber eure Tomaten freuen sich wie Bolle. 😉

Mit Tomatendünger oder der Brennnesseljauche könnt ihr eure Tomaten im Laufe des Sommers etwa alle zwei bis drei Wochen düngen. Und dann haben sie alles, was sie für ein glückliches Tomatenleben brauchen. 


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