Wolltet ihr auch schon immer mal auf vorgegebene Creme-Formulierungen aus der Drogerie verzichten und eine Creme anwenden, die genau auf euch angepasst ist? Dann los: Einfach Gesichtscreme selber machen – das ist die Lösung!
Jede Haut ist anders. Gerade im Gesicht! Darum macht es total Sinn, wenn ihr euch Wissen rund um nachhaltige DIY Naturkosmetik anlest und eure Gesichtscreme einfach selber machen könnt.
Ich hab mir zum Ziel gesetzt, euch mit genau den Infos zu versorgen, die ihr für eure DIY Gesichtscreme braucht und euch ganz praxisnah zu erklären, wie ihr euch eure Creme selber rühren könnt.
Los geht’s!
Naturkosmetik selber machen – die Vorteile
Ihr hwisst, ich bin großer Fan vom selber machen – am liebsten mit Zutaten, Materialien und Dingen, die bereits da sind. Das ist leider nicht immer möglich – für selbst gemachte Naturkosmetik müsst ihr gewisse Zutaten „neu“ kaufen (zum Beispiel in meinem Shop).
Trotzdem sehe ich in DIY Naturkosmetik nachhaltige Vorteile gegenüber gekaufter Kosmetik:
- ihr spart jede Menge Verpackungsmüll
- ihr spart langfristig Geld (einmal in Zutaten investiert könnt ihr jede Menge Creme herstellen)
- ihr verbraucht weniger Ressourcen (Rohstoffe bspw. zur Herstellung von Verpackungen, Transporte in Drogerien und zu euch nach Hause, …)
- ihr konsumiert ganz bewusst und setzt nut die Rohstoffe ein, aus denen ihr eine Vielzahl an Cremes, DIYs und Co herstellt
- ihr lernt neues dazu und erweitert euer Wissen
Vegane Gesichtscreme selber machen – so geht’s
Gesichtscreme selber machen geht eigentlich super schnell und einfach. Das hätte ich bis vor ein paar Monaten selbst nicht gedacht.
Dieses super einfache Rezept für eine vegane, pflegende Gesichtscreme ist für normale bis empfindliche Haut geeignet und mein neuestes Alltagsrezept. Seit inzwischen 4 Monaten trage ich diese Gesichtscreme täglich auf – damit erkläre ich sie für ausreichend erprobt und zeige euch, wie ich die Creme herstelle.
Ich freue mich wahnsinnig, dass ich euch endlich ein bisschen mitnehmen kann und mein Wissen über Creme- Herstellung teilen kann.
Nachhaltige Zutaten für deine Gesichtscreme
Hanföl, der Jungbrunnen der Naturkosmetik
Das wundervolle Öl voll hautfreundlicher Mineraltstoffe ist perfekt für trockene und reife Haut. Hanföl enthält die essentiellen Fettsäuren Linolsäure und Alpha-LInolsäure, die die Haut beruhigen, elastisch und weich machen.
Handöl zieht sehr schnell ein und macht eure Haut herrlich weich. Gerade wenn ihr zu trockener, spröder und rissiger Haut neigt – vor allem an Händen und Füßen – ist diese Öl besonders empfehlenswert.
Jojobaöl, das flüssige Pflanzenwachs
Streng genommen ist Jojobaöl ist eigentlich gar kein Öl. Es ist ein pflanzliches Wachs, das ab 10 Grad Celsius schmilzt. Da es ein Wachs ist, ist es sehr lange haltbar (bis zu 5 Jahre) und in der nachhaltigen DIY Naturkosmetik sehr beliebt.
Sehr praktisch: Jojobaöl hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor zwischen 3 und 6. Ideal in einer Gesichtscreme.
Zudem verfeinert Jojobaöl das Hautbild, unterstütz die Elastizität eurer Haut und ist für jeden Hauttypen geeignet. Insbesondere bei spröder und anspruchsvoller Haut wirkt das Wachs sehr pflegend.
Gesichtscreme selber machen: Rezept für die feuchtigkeitsspendende Creme
Zutaten für die vegane Gesichtscreme
Zutaten für ca. 70 ml Creme, Dauer der Creme Herstellung ca. 30 – 45 Minuten
- 25g Pflanzenöl (ich habe 15 g Jojobaöl und 10 g Hanföl genommen)
- 1,5 g Candelillawachs (oder 3 g Bienenwachspastillen)
- 5 g OliveM1000 (oder 9 g Lanolin)
- 25 g destilliertes Wasser oder Lavendel Hydrolat
- ggf. 5-10 Tropfen Tinktur
- ggf. 3-5 Tropfen ätherisches Öl eurer Wahl (z.B. Lavendelöl)
Hilfsmittel
- zwei kleine Töpfe fürs Wasserbad
- zwei hitzefeste Schraubgläser/Gefäße fürs Wasserbad (z..B. Vorratsgläser)
- feine Waage, am besten eine Digitalwaage
- Schüsseln und Gläser zum Abwiegen der Zutaten
- Löffel oder Glasrührstab
- Thermometer
- Tiegel zum Abfüllen
- Etikett
So rührt ihr eure Gesichtscreme – die Zubereitung
- Wiegt alle Zutaten grammgenau ab und desinfiziert eure Tiegel und Arbeitsgeräte mit einem in alkohol getränkten Tuch.
- Gebt Candelillawachs und OliveM1000 in eines eurer hitzefesten Gefäße und lasst sie im heißen Wasserbad schmelzen.
- Gleichzeitig erwärmt ihr die das destillierte Wasser oder Hydrolat (die Wasserphase) in einem Wasserbad auf ca. 55° C.
- Sind Candelillawachs und OliveM1000 geschmolzen, rührt ihr das flüssige Pflanzenöl (in meinem Fall Jojoba- und Hanföl) unter.
- Sobald das destillierte Wasser die Temperatur von 55°C erreicht hat, rührt ihr es (unter ständigem Rühren) in die warme Fettphase. Lasst die Fettphase dabei noch im warmen Wasserbad stehen.
- Jetzt könnt ihr die Mischung aus dem Wasserbad nehmen und kalt rühren. Das kann ein paar Minuten dauern.
- Anschließend gebt ihr das ätherische Öl und die Tinktur hinzu und rührt sie gut ein.
- Füllt eure Creme nun in den Tiegel und beschriftet eure Creme mit Inhalt und Datum.
- Um Lufteinschlüsse zu vermeiden, klopft ihr den Tiegel gegen die Arbeitsfläche oder deckt ihn ab, damit die eingrührte Luft entweichen kann und die Haltbarkeit eurer Creme nicht beeinträchtigt wird. Wichtige Hinweise zur Haltbarkeit eurer selbstgemachten Cremes lest ihr in diesem Blogpost: Cremes selber machen: Einführung für Anfänger
Tipps und Hinweise
Haltbarkeit: Die selbstgerührte Creme ist bei Zimmertemperatur ca. 2 Monate haltbar. Etwas länger hält sie im Kühlschrank. Ich stelle daher immer nur die oben angegebene Menge her und brauche sie auf, bevor ich mir wieder eine neue Creme rühre.
Konservierung: Damit die Creme (im wissenschaftlichen Sinne) ausreichend konserviert ist, muss der Alkoholgehalt mind. 15 % der Gesamtmenge ausmachen. Das sind (auf dieses Rezept umgerechnet) 10,5 g Tinktur. Ich verwende weniger. Ob ihr das auch macht, ist euch selbst überlassen.
Na, werdet ihr es wagen und eure Gesichtscreme selber machen? Nicht? Was hindert euch daran? Schreibt mir eure Sorgen in die Kommentare!
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ist die Creme sehr fettig oder zieht sie schnell ein???
Für mein Gefühl fühlt sie sich im ersten Moment sehr reichhaltig an, zieht aber dann schnell ein 🙂
Hallo,
ist mit Tinktur, Alkohol, zb. Vodka gemeint? wie viel Prozent muss der Alkohol haben?
Hey Marina, Tinkturen sind Heilpflanzen-Auszüge mit Alkohol und ich empfehle nicht, sie durch „normalen“ Alkohol zu ersetzen. Liebe Grüße, Christine