Lebendiger Adventskalender: Ideen für kreative "Fenster"

Wir sind dabei! Dieses Jahr findet bei uns ein Lebendiger Adventskalender statt und wir machen mit. Ich hab für euch Hintergrundinfos zusammengefasst und zeige euch, was das ist und wie ich unser „Fenster“ gestaltet habe (ja, auch weil ich so stolz auf unser Fenster bin – es ist wirklich schön geworden).

Aber erstmal zurück zum Anfang … damit ihr alle wisst, wovon ich schreibe und um was es hier überhaupt geht.

Lebendiger Adventskalender: Was ist das? Wie läuft das ab? DIY Tannenbaum & kreative Ideen für Fensterdeko für den lebenden Adventskalender

Was ist ein Lebendiger Adventskalender?

In einigen Dörfern oder Gemeinden ist es Tradition, dass sich die Menschen an jedem Tag im Advent treffen, um sich auf das Fest einzustimmen und sich so gemeinsam auf die Weihnachtszeit einstimmen.

Vom 01.12. bis zum 24.12. wird jeden Nachmittag/Abend ein Türchen, Fenster, geschmücktes Haus-Eck, … (oder ähnliches) geöffnet. Dort werden Lieder gesungen, es wird Punsch ausgeteilt, kleine Geschichten, Segensworte und Co. werden verteilt. Manchmal werden sogar kleine Theaterstücke vorgeführt oder ein Feuer zum Wärmen steht bereit.

15 bis 30 Minuten Auszeit aus dem Alltag und Bewusstsein für die Advents- und Weihnachtszeit.

Am Tag der Türchen-Eröffnung kann am jeweiligen Türchen also ein kleines „Event“ stattfinden, an den darauffolgenden Tagen bleiben die Türchen dann weiterhin beleuchtet – bis zum 24. Dezember. Wir haben die Orte in den letzten Jahren dann oft als Ziele eines Vorweihnachtlichen Spaziergangs genutzt und uns an einem Nachmittag mehrere Fenster angeschaut. Das schönste daran, man lernt den Ort und die Mitmenschen nochmal ganz neu kennen.

Wer veranstaltet einen lebendigen Adventskalender?

Oft wird ein lebendiger Adventskalender von Vereinen, Kirchengemeinden, Gemeindeverwaltungen, Ortvorstehern oder einfach engagierten Menschen vor Ort organisiert. Freiwillige können sich melden und suchen sich einen Abend raus bzw. bekommen einen freien Abend zugeteilt.

In der örtlichen Presse werden dann kurz vor dem 1. Dezember die einzelnen Stationen veröffentlicht. Zur Eröffnung der Fenster ist Jeder eingeladen – auch die, die kein eigenes Fenster öffnen.

Die Fenster des lebendigen Adventskalenders

Wie sehen die 24 Fenster aus? Kunterbunt und kreativ. Oft werden tatsächlich Fenster gestaltet und dann geöffnet. Aber auch Garagentore, Türen, Hausecken, Scheunentore oder Gartentore werden geschmückt.

Meist werden bei der Gestaltung keine Vorgaben gemacht. Sterne, Krippen, Tannenbäume, Waldweihnacht mit Tieren, weihnachtliche Eisenbahnen …. manchmal bewegt sich etwas, oft werden die Fenster mit Lichterketten geschmückt, … der Kreativität werden keine Grenzen gesetzt.

Und ob es am Abend der Eröffnung Punsch und Plätzchen gibt, ein Lied gesungen wird oder einfach nur der Rollladen hochgeht und die Beleuchtung angeht – das bleibt den Teilnehmern selbst überlassen.

Und warum gibt es den lebendigen Adventskalender?

Ein lebendiger Adventskalender ist ein freiwilliges Angebot, bei dem sich Menschen in der Vorweihnachtszeit zusammen finden und für ein paar Minuten bewusst auf diese besondere Zeit einstimmen. Je aktiver die Gemeindemitglieder sind, kann auch ein regelmäßiger Treffpunkt daraus werden und „Fremde“ werden in die Gemeinschaft integriert.

Alles kann, nichts muss. So ist niemand gezwungen mitzusingen oder mitzubeten. Dabeisein ist alles.

Wir haben (auch) mitgemacht, um neue Menschen kennenzulernen. Und um die gemeinsame Adventszeit mitzugestalten und zu verschönern.

Wie läuft das bei uns im Ort ab?

Im November wurde bei uns im Ort über das Amtsblatt davon berichtet und zum Teilnehmen aufgerufen. Wir haben uns dann via Doodle einen Termin ausgesucht und uns per Mail angemeldet.

Ab Ende November wurden die Stationen bei uns im Ort dann im Amtsblatt veröffentlicht und wir haben mit den Vorbereitungen begonnen. Vorgaben gab es keine, außer dass die Zahl (in unserem Fall die 4) gut sichtbar sein soll.

Unser Türchen haben wir am 04.12. eröffnet und dazu Punsch ausgeschenkt und Spekulatius angeboten.

Unser „Fenster“ ist tatsächlich eine schlichte Hauswand, an der unser beleuchteter DIY Tannenbaum steht. Darunter finden die Besucher zwei Behälter in denen sie sich Adventskalender Postkarten und einen Segenswunsch mitnehmen können.

Den Segen, den ich ausgedruckt habe, findet ihr in diesem Blogpost: Weihnachtskarten schreiben

DIY Idee: Unser Fenster für den lebendigen Adventskalender

Unser „Fenster“ ist eigentlich ein Tannenbaum aus Holzbrettern, bestückt mit 24 Vorratsgläsern, die befüllt werden können.

Ich schreibe euch jetzt die DIY Anleitung dafür ausführlich auf, allerdings ohne Maße und Mengen … einfach weil ich euch nicht empfehle so einen großen Adventskalender nachzubauen 🙂 meiner ist einfach viel zu groß geworden (das hatte ich so nicht geplant).

Material:

Holzbretter
Baumstamm
Schrauben
Akkuschrauber
Bohrer zum Vorbohren der Schraub-Löcher
Hand-Schleifmaschine
24 Vorratsgläser
Farbe & Pinsel
ggf. Adventskalender Sticker
Tannenzweige
Lichterkette inkl. Zeitschaltuhr

Und so geht’s:

Malt die Vorratsgläser von der Innenseite farbig an und lasst sie gut trocknen.
Sägt eure Holzbretter auf die passende Breite zu und legt die Deckel der Vorratsgläser darauf, um die richtigen Abstände und Brettlänge abzuschätzen/abzumessen.
Sägt die Länge der Holzbretter (für die waagrechten Bretter mit den Vorratsgläsern) zu, genauso wie die schrägen seitlichen Bretter und das unterste Regalbrett (das stabilisiert die Kontruktions, insbesondere wenn ihr keinen Baumstamm als Fuß nehmt)
Sobald alle Bretter zugesägt sind, legt sie aneinander, um Position, Ausrichtung und Abstände nochmal kurz zu überprüfen. Wichtig: Ihr solltet die Abstände der „Regal“-Bretter so wählen, dass ihr die Vorratsgläser einfach mit der Hand nach unten hin herausdrehen könnt.
Legt nun die Deckel der Vorratsgläser auf die jeweiligen Bretter, bohrt jeweils 2 Löcher in einen Deckel vor und schraubt sie anschließend fest.
Sobald alle 24 Deckel befestigt sind, könnt ihr die Konstruktion zusammenbauen. Ich habe zuerst den Rahmen zusammengeschraubt und anschließend die „Regal“-Fächer hineingeschraubt.
Schleift die Holzbretter fein ab, damit ihr euch keine Spreisel holt.
Stellt das Gestell nun auf dem Baumstamm und schraubt beides sicher mit 3 langen Schrauben zusammen.
Jetzt könnt ihr die Vorratsgläser an die Deckel schrauben und den DIY Baum mit Tannenzweigen und einer Lichterkette schmücken.

Tipp: Wenn ihr das Gestell tatsächlich als Adventskalender nutzen wollt, braucht ihr die Gläser jetzt nur noch zu füllen. (Das war ja ursprünglich meine Idee, leider ist unser Wohnzimmer dafür zu klein bzw. das DIY viel größer geworden als gedacht)