Was steckt dahinter? In den Medien ist zur Zeit wieder viel von Wasserknappheit zu lesen. Aber ist nicht alles Wasser in einem Kreislauf? Und ist nicht immer gleichviel Wasser auf unserer Erde?

Oh ja, das stimmt. Warum Wasser dennoch „knapp“ ist und wie jeder von uns etwas dagegen machen kann? Darum geht es hier.

Wasserknappheit? Aber ist nicht immer gleichviel Wasser auf unserer Erde? Was Wasserkannheit ist und wie wir gemeinsam Wasser sparen können #wasser #wasserknappheit #nachhaltigkeit

Hintergrundwissen zur Wasserknappheit

Schon seid tausenden von Jahren nutzen und gebrauchen wir Menschen Wasser. Nicht nur zum Trinken, Duschen und Wäsche waschen. Auch zum Gießen, Bewässern, in der Textilherstellung, zur Energiegewinnung in Wasserkraftwerken, in Staudämmen und Mühlen.

Wir nutzen Wasser auf vielfältigste Art und Weise. Und unser Verbrauch ist höher als jemals zuvor.

Jedes Jahr verbraucht jeder von uns zwischen 1.620 und 2.200 Kubikkilometer Wasser. Siebenmal so viel wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das bedeutet auch, dass der weltweite Wasserverbrauch schneller ansteigt als unsere Bevölkerung wächst. Im Schnitt verbraucht also jeder von uns immer mehr und mehr Wasser.

Das Gute daran? Wasser verschwindet nicht. Während Kohle und Öl tatsächlich verbraucht (!) werden, geht Wasser einfach an einem anderen Ort wieder in den Wasserkreislauf ein.

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Aber warum sprechen wir dann von „Wasserknappheit“?

Der Begriff der Wasserknappheit beschreibt das Verhältnis von Bevölkerung zu vorhandenem Wasser. Die Ressource Wasser gilt als „knapp“, wenn sich mehr als 600 Menschen eine Million Kubikmeter Wasser innerhalb eines Jahres teilen müssen. Ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern.

Wenn mehr als 1.000 Menschen von einer Million Kubikmeter Wasser leben müssen, bezeichnet man das als chronischen Wassermangel. Bei einem chronischen Wassermangel ist nur so wenig Wasser vorhanden, dass der Mangel das Leben und die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region dauerhaft schädigt.

So viel zur Theorie. Und zur aktuellen Lage?

Auf unserer Erde haben wir das Verhältnis von 600 Menschen pro Million Kubikmeter Wasser (also dem Grenzwert „Wassermangel“) bereits überschritten:

Bei einer Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden Menschen dürften wir nur 12.000 Kubikkilometer pro Jahr verbrauchen, tatsächlich sind es aber bereits 12.300 Kubikkilometer Wasser.
Wir erleben also einen Wassermangel.

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Wirkt sich die Wasserknappheit auf den Klimawandel aus?

Auch wenn es immernoch Menschen gibt, die das nicht wahrhaben wollen: Der Klimawandel ist nicht mehr zu ignorieren. Und er wirkt sich dramatisch auf unsere Wasserwirtschaft aus.

Was passiert? Durch den Klimawandel erwärmt sich unsere Erde. Dabei kommt es stärkeren und intensiveren Niederschlägen (das merken wir auch schon in Deutschland). Wenn es irgendwo regnet, dann richtig.

Ein Beispiel: Das Jahr 2010 war das bis dahin wärmste Jahr (seit Beginn der Aufzeichnungen) und gleichzeitig das Niederschlagreichste. Manche Forscher sagen: Mit jedem Grad Celsius steigt die Häufigkeit und (!) die Intensität von Niederschlägen.

Aber mehr Regen bedeutet nicht, dass wir mehr Wasser zur Verfügung haben.

Dank dem Klimawandel werden die trockenen Regionen der Erde noch trockener. Das betrifft beispielsweise Mexiko, China, der Nahe Osten, das südliche Afrika, den Mittelmeerraum und Süd-Australien. Leben wird in diesen Gegenden schwieriger. Für uns bedeutet das, dass wir mehr mehr „Klima-Flüchtlinge“ aus diesen Regionen erwarten dürfen.

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Was passiert wenn die Bevölkerung weiter wächst?

Der Klimawandel und das schnelle Bevölkerungswachstum führen gemeinsam dazu, dass der Wasserbedarf weiter ansteigt.

2050 werden wahrscheinlich 9 Milliarden Menschen die Erde bewohnen (statt bisher 7,5 MIlliarden). Wenn wir dann noch genauso viel Wasser verbrauchen wie heute, werden wir nicht mehr genug Wasser zum Leben haben.

Unser Verbrauch muss sinken!

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Was können wir tun, um länger mit der weltweiten Wasserknappheit zurecht zu kommen?

Was können wir tun, um das Wasser aus wasserreichen Regionen in Dürre-Gebiete umzuverteilen?

Wir können Wasser einsparen! Zum Beispiel indem wir Pflanzen mit einem hohem Wasserverbrauch in Regionen anpflanzen in denen viel Wasser zur Verfügung steht. Nicht in Ländern die von Dürre bedroht sind (Beispiel Baumwoll-Anbau in Asien).

Und wir können Wasser einsparen, wenn wir beim Gießen und Bewässern unserer Lebensmittel das Wasser daran hindern zu verdunsten oder zu versickern. Das kann mit einer Tropfbewässerung gelingen.

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Wie kann jeder von uns sofort Wasser sparen?

Jeder von uns kann und muss dagegen etwas tun! Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir anfangen können:

Fleischkonsum reduzieren

In Sachen Ernährung könnt ihr also echt viel Wasser sparen:

  • 1kg Rindfleisch benötigt in der Herstellung über 15.000 Liter Wasser.
  • Käse und auch Schweinefleisch liegen bei etwa 5.000 Liter pro 1kg.
  • Zum Vergleich: Bei Kartoffeln sind es etwa 150 Liter.

Ein Kilogramm Rindfleisch enthält mehr als zehnmal so viel (virtuelles) Wasser wie die gleiche Menge an Weizen.

Deutlich weniger!!

Weniger tierische Produkte essen, macht also einen sehr großen Unterschied.

Weniger Kleidung kaufen

Eine neue Jeans verbraucht in der Herstellung etwa 6.000 Liter Wasser.

Verrückt, oder? Daher kauft lieber Secondhand oder wenigsten Jeans aus Biobaumwolle!

Beim Duschen und Abwaschen

So wenig Wasser verbrauchen wie möglich! D.h. wann immer es geht: Wasserhahn aus! Lasst beim Zähne putzen nicht das Wasser laufen! Packt die Spül- und Waschmaschine immer voll! Macht die Dusche aus, wenn ihr eure Haare einshampooniert.

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Was wäre wenn…

Wir den Anteil von tierischen Produkten in unserer Ernährung von aktuell 20 % auf 5% verringern würden? Und Weideland in Ackerland umgewandeln könnten?

Dann würden wir 500 Kubikkilometer Wasser pro Jahr einsparen.

Wir sollten Wasser also nicht als Ressource sehen, die uns (in Mitteleuropa) immer und in riesigen Mengen zur Verfügung steht. Wir müssen ethisch korrekt mit Wasser umgehen und uns überlegen wie das funktionieren kann, damit wir die Lebensqualität aller Menschen erhalten und ausbauen können.

Und es geht um unsere Umwelt, unser Ökosystem, um die Renaturierung und Erhaltung unserer Erde.

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Aktueller Fall: Wasserknappheit im August 2020 in Niedersachsen

Im August 2020 sitzt Lauenau (in Niedersachsen) auf dem Trockenen

In Lauenau drohte die Wasserversorgung zusammenzubrechen. Aufgrund eines starken Temperaturanstiegs (Hitzewelle und Trockenheit) kam es zu einem plötzlichen Anstieg des Wasserverbrauchs. Die Menschen wurden angehalten sehr sparsam mit dem Wasser umzugehen und nur noch für notwendige Dinge zu verwenden. Zur Wasserknappheit kam es wahrscheinlich, da gleichzeitig viele ihre Gärten bewässert, Pools gefüllt usw. wurden.

Ich vermute: Diese Art von kurzfristiger/akuter Wasserknappheit wird uns in den nächsten Jahren immer wieder betreffen.

Was wir dagegen tun können? Tipps zum Wassersparen (siehe oben) befolgen und wenn möglich einen eigenen „Brauchwasser“-Kreislauf im Haus installieren. Über diesen Kreislauf kann dann Regenwasser für Waschmaschine und Klospülung benutzt werden und ihr müsst nicht aufs kostbare Regenwasser zurück greifen.

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Aktueller Fall: Wasserknappheit im August 2020 in Kapstadt

AUfgrund einer Dürre im Jahr 2015 kam es in Kapstadt zu einer Wasserkrise bzw. schweren Wasserknappheit. Die Großstadt Kapstadt berechnete damals, dass es aufgrund schwindender Wasserreserven im April 2018 zum Aussetzen der Wasserversorgung kommen würde. Um diese „Stunde Null“ abzuwenden wurden gezielte Sparmaßnahmen durchgesetzt um den täglichen Wasserbedarf zu senken.

Dank dieser Senkung des Wasserbedarfs und höherer Niederschlagsmengen konnte die „Stunde Null“ bisher (Stand August 2020) vermieden bzw. „hinaus gezögert“ werden. Die Wassereinsparungsmaßnahmen und Nutzungsobergrenzen sind und bleiben weiter aktiv.

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Mein Fazit zur Wasserknappheit:

Wasser ist eigentlich genug vorhanden. Durch Erderwärmung und Klimawandel, trocknen manche Regionen sehr stark aus, während andere höhere Niederschlagsmengen zu erwarten haben.

Wir verbrauchen nicht nur in Privathaushalten Wasser sondern auch in der Massentierhaltung, Energiegewinnung und bei der Herstellung verschiedenster Güter. Auch dort müssen wir gemeinsam Wasser sparen.

Jetzt sind wir gefordert: Um zu verhindern, dass uns das Wasser in Zukunft ausgeht, müssen wir unsere Wassernutzung flexibler, effizienter und damit auch nachhaltiger gestalten. Und jetzt schon kann jeder von uns etwas dazu beitragen!

Was denkt ihr? Wie und wo können wir anfangen Wasser zu sparen?

Quellen: