Wir alle lieben sie! Die Sonne! Nicht nur gute Laune & Wärme, sondern auch Sonnenbrand bringt die Sonne und der Sommer. Wir alle sollten uns täglich vor Sonne und UV Licht schützen. Geht das nachhaltig? Gibt es Nachhaltige Sonnencreme? Die auch Umwelt und Gesundheit nicht schaden?
Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass die meisten – auch nachhaltige Sonnencreme – nicht nur in Plastik verpackt sind, sondern auch einen Haufen Inhaltsstoffe enthalten, die wir weder auf unserer Haut noch in den Seen, Flüssen, Korallen und Meeren haben wollen.
Ein paar nachhaltigere/bessere Alternativen habe ich gefunden und werde sie euch vorstellen. Davor schauen wir uns aber noch ein paar Fakten und Eigenschaften an. Die solltet ihr kennen solltet.
Wichtig: Nicht alle Naturkosmetik-Sonnencremes sind gut für die Umwelt!
Laut der Umweltorganisation WWF sind die meisten Sonnenschutzprodukte sehr bedenklich für die Natur.
„Es gibt leider noch keine völlig unbedenklichen UV-Filter in Sonnenschutzprodukten. Beim Baden keinen Sonnenschutz zu verwenden ist aber auch keine Lösung. Mit ein paar Verhaltenstipps kann man seine Gesundheit schützen und gleichzeitig die Risiken für Gewässer minimieren. Zum Beispiel sollte man Sonnencreme immer gut einziehen lassen oder besser noch erst nach dem Baden auftragen. Außerdem kann man an Seen meist auch im Schatten baden. Gerade für Kinder eignet sich zudem spezielle UV-Schutz Kleidung.“
WWF Chemikalienexpertin Dr. Erika Bellmann
Unterschiede zwischen verschiedenen Sonnencremes
Grob können wir Sonnencremes in Gruppen einteilen:
- Chemische Sonnencreme
- Mineralische Sonnencreme
- Naturkosmetik Sonnencreme
- Korallenfreundliche Sonnencreme
Chemische Sonnencreme
Herkömmliche Sonnencremes aus der Drogerie schützen eure Haut mit einem chemischen Filter. Die UV-Strahlen treffen auf die Haut auf und werden dank der Chemie in Wärmeenergie umgewandelt.
Vorteil: Einfach, günstig und gibt es überall in allen Typen und mit allen SPF-Faktoren zu kaufen.
Nachteil: Die chemischen Inhaltsstoffe können aber gefährliche Risiken mit sich bringen. Die Chemikalien können Allergien auslösen und wie Hormone wirken – riskant für Schwangere und Stillende. Forscher konnten Rückstände der chemischen UV-Filter in der Muttermilch nachweisen. Erst nach 20 – 30 Minuten ist die Creme in die Haus eingezogen und der Sonnenschutz aktiv.
Mineralische Sonnencreme (mit Nanopartikeln)
Mineralische Sonnencremes legen eine Schicht feiner Mineralien auf eurer Haut ab, die gegen UV-Strahlen schützen. Das erkennt ihr am weißen Film, den diese Sonnencreme hinterlässt. Diese Cremes enthalten feine Nanopartikel, die die Sonne und das UV-Licht reflektieren.
Manche Stimmen befürchten, dass die Nanopartikel von der Haut aufgenommen werden können, Krebs fördern und auch der Natur schaden. Sie sind noch wenig erforscht.
Vorteil: Der Schutz der Mineralien ist sofort nach Auftragen der Creme aktiv.
Nachteil: SPF 50 ist mit mineralischer Sonnencreme kaum zu erreichen. Viele Hersteller kombinieren dann chemische und mineralische Filter, um den Sonnenschutz zu verbessern und den Weiß-Effekt zu verringern. Zudem sind die Nanopartikel eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt.
Naturkosmetik Sonnencreme (ohne Nanopartikel)
Bei meiner Suche habe ich auch Naturkosmetik Sonnencremes entdeckt, die auf mineralische UV-Filter zurück greifen, ohne Nanopartikel zu verwenden. Einen weißen Film hinterlassen diese Cremes also nicht.
In diesen Sonnencremes wird beispielsweise bei den Sonnencremes des Labels Santaverde auf das zellschützende Ectoin gesetzt. Ectoin schützt die Hautzellen und neutralisiert gemeinsam mit dem Karottenextrakt freie Radikale. Anti-Aging pur!
Oft wir zudem feuchtigkeitsspendender Aloe Vera Saft in den Sonnencremes verarbeitet.
Andere nachhaltige Sonnencremes enthalten Himbeersamenöl. Das soll uns durch seine natürlichen Eigenschaften vor den UV-Strahlen schützen können.
Vorteil: Ideal für empfindliche, allergische Haut. Keine Nanopartikel und keine Chemie. Korallenfreundlich.
Nachteil: Hoher Preis, schwerer zu finden (oft nur in Reformhäusern und Bioläden)
Korallenfreundliche Sonnencreme
Unsere Sonnencremes schaden den Korallen!
Dass die Ausbleichen und Absterben ist leider ein bekanntes und weit verbreitetes Problem. Die Inhaltsstoffe in unserer Sonnencreme tragen dazu bei.
Jedes Jahr gelangen fast 6000 Tonnen UV-Filter von unserer Haut in die Ozeane. Sie schirmen die Sonne und die UV-Strahlen ab bzw. reflektieren sie zurück.
Die Folgen: 30 Prozent aller Korallenriffe sind in den letzten 30 Jahren verbleicht, erkrankt und abgestorben. Das hat verehrende Auswirkungen auf unser Ökosystem.
Erste Inseln, wie Hawaii und Palau haben Maßnahmen dagegen getroffen. Dort sind bestimmte Inhaltsstoffe in Sonnencremes verboten. Cremes die einen der drei Stoffe Oxybenzon, Octocrylen und Octinoxat enthalten, dürfen dort nicht mehr angewendet werden.
Fazit: Chemische Sonnencremes und Cremes die Nanopartikel enthalten schaden unseren Korallen!
Welche nachhaltige Sonnencreme ist jetzt die richtige?
Wow… seid ihr auch so erschlagen wie ich? Gar nicht so einfach, die perfekte nachhaltige Sonnencreme zu finden.
Was klar ist: Wenn wir in der Sonne sind brauchen wir einen Schutz! Oft ist ein hoher Lichtschutzfaktor nötig.
Chemische Filter sind stärker und schützen besser, schaden aber unserer Gesundheit, der Umwelt und den Korallen. Im Alltag dürfte mineralischer Naturkosmetik- Sonnenschutz ausreichen. Wenn der dann keine Nanopartikel enthält – sind wir gut bedient.
Nachhaltige Sonnencreme: Darauf solltet ihr achten!
Auf einen ausreichenden Schutz! Cremt euch nicht zu wenig ein! Und Nachcremen nicht vergessen.
Beim Einkauf der nachhaltigen Sonnencreme achtet ihr am Besten auf Worte/Siegel wie:
- coral free / Korallenfreundlich
- Keine Nanopartikel
- Zertifizierte Naturkosmetik
- ohne Tierversuche
- biologisch abbaubar
- Vegan
- Bio-Inhaltsstoffe
Beachtet auch die Haltbarkeit nach der Öffnung der Tube:
- Sonnencreme mit chemischem Filter: 12 bis 24 Monate
- Sonnencreme mit mineralischem Filter: 6 bis 12 Monate
Aber auch hier gilt: Verstand anschalten! Wenn ihr keine Veränderung der Konsistenz, von Geruch oder Farbe erkennt, könnt ihr die Creme auch noch länger verwenden.
Zwei nachhaltige Sonnencremes im Vergleich + eine herkömmliche Sonnencreme
Achtung: Dieser Blogpost steht in keiner Zusammenarbeit – ich gebe hier meine eigene Erfahrung und Meinung kund. Alle gezeigten Produkte habe ich selber gekauft und getestet.
Weleda Edelweiss Sensitiv Sonnencreme SPF 50
Diese Naturkosmetik Sonnencreme ist eine mineralische Sonnencreme ohne Nanopartikel: „Mineralischer Non-Nano UV-Filter“.
Vorteile: Parfümfrei, Wasserfest, Vegan, Naturkosmetik.
Nachteile: Es bleibt ein weißer Film auf der Haut zurück.
CodeCheck-App Einschätzung: Unbedenklich
Mein persönliches Fazit: Wir haben sie diesen Sommer nur ungern benutzt, da sie einen weißen Film zurück lässt. Wen das nicht stört, wird mit dieser Creme sicherlich glücklich werden.
Annemarie Börlind Sonnen Creme SPF 50
Eine Naturkosmetik Sonnencreme mit Anti Aging Effekt.
Vorteile: Naturkosmetik, Vegan, kein weißer Film, Wasserfest, hoher SPF 50 Schutz, lässt sich leicht und gleichmäßig auftragen.
Nachteile: CodeCheck-Einschätzung (siehe unten).
CodeCheck-App Einschätzung: Leicht bedenklich, da sie Inhaltsstoffe wie Palmöl enthält.
Mein persönliches Fazit: Wir haben sie gerne benutzt. Sie zieht schnell ein, pflegt die Haut und schützt verlässlich. Schade, dass die CodeCheck-Einschätzung nicht besser ausfällt.
Herkömmliche Sonnencreme aus der Drogerie SPF 50
Eine beliebig ausgewählte chemische Sonnencreme, die wir noch zu Hause hatten.
Vorteile: Wasserfest, hoher SPF 50 Schutz, Vegan, lässt sich dank Sprühkopf leicht und gleichmäßig auftragen.
Nachteile: CodeCheck-Einschätzung (siehe unten).
CodeCheck-App Einschätzung: Bedenklich. Die Sonnencreme enthält u.a. ein schwer abbaubares Polymer.
Mein persönliches Fazit: Wir werden sie aufbrauchen, aber nicht mehr nachkaufen. Keine nachhaltige Sonnencreme.
Weitere Naturkosmetik-Sonnencremes findet ihr in diesem Artikel von Peppermynta.
Sonnenschutz mit UV Kleidung oder Leinenstoffen
Vor der Sonne könnt ihr euch auch anders schützen! Indem ihr luftige Kleidung tragt oder Textilien, die vor UV-Strahlung schützen.
UV Kleidung statt nachhaltige Sonnencreme
Kleidung aus UV-Textilien bestehen aus speziellen, sehr feinen High-tech-Fasern. Besonders eng gewoben, reflektiert das Textil die UV-Strahlen. Zudem trocknet die Kleidung schnell – ihr friert also nicht.
Vor allem für Kinder ist UV-Kleidung gut geeignet. Regelmäßiges Eincremen ist dann nicht mehr so wichtig. Ihr findet sie z.B. im Avocadostore oder auch gebraucht z.B. bei ebay-kleinanzeigen.
Kleidung aus Leinen
Der Vorteil von Leinen? Leinen nimmt viel Feuchtigkeit auf und gibt sie gleich wieder ab. Das Textil kühlt so den Körper und schützt ihn vor Wind und Sonne (Beschattung).
Nachhaltige Sonnencreme: Mein Fazit & worauf ich achte
Gar nicht leicht. Der Artikel ist lang geworden und voll von wichtigen Infos. Für mich aber klar: Ich bevorzuge Naturkosmetik Sonnencreme ohne Nanopartikel und mit hohem Sonnenschutzfaktor (am liebsten SPF 50). Zudem Kopfbedeckung und leichte Kleidung.
Meine Quellen:
- WWF: Sommer Sonne Sonnencreme
- WWF: Sonnenschutz richtig auftragen, um Badeseen und Meere zu schützen
- Annemarie Börlind
- Weleda
Weiterlesen auf Uponmylife.de
Hallo Christine,
es ist wirklich nicht leicht, eine passende Sonnencreme zu finden. Man muss auf viele Details achten und die Liste mit den Inhaltsstoffen ist lang und meist so klein, dass man sie kaum entziffern kann. Danke, dass du deine Erfahrungen teilst. Ich benutze derzeit die Sun ozon Sonnenmilch 50. Zumindest ist sie ohne Octocrylene und Mikroplastik.
Viele Grüße
Heike
Ja, mir geht es genauso… zum Glück gibt es inzwischen immer mehr „gute“ Sonnencreme 🙂