Alle reden vom Klimawandel. Das ist gut. Endlich wieder müsste ich eigentlich schreiben.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie 2007 der Film „Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore in den Kinos lief und die Zeitungen voll waren von Artikeln zum Thema Klimaschutz. Dann geriet das Thema irgendwie in Vergessenheit. Klar, hin und wieder hat man hier und da nochmal was gelesen zum Klimaschutz. Aber die Politik hat gefühlt nichts essentielles auf den Weg gebracht. Nach Fukushima und den aktuellen Fridays for Future- Demonstrationen war bzw. ist das Thema wieder mehr in der Presse gewesen. Hoffentlich flaut das jetzt nicht mehr so schnell ab.

Doch was genau bedeutet der Klimawandel und warum finde ich das so unglaublich wichtig? Warum schreibe ich über Klimawandel auf meinem Nachhaltigkeits-Blog?

Ich schreibe heute darüber wie der Klimawandel funktioniert und was warum CO² so schlimm ist.

Der Klimawandel ist einfach erklärt: 

Die Lufthülle, die unsere Erde umgibt, nennt man Atmosphäre. Diese besteht zu 78,08% aus Stickstoff, zu 20,95% aus Sauerstoff, zu 0,93% aus Edelgasen und zu 0,04% aus Treibhausgasen. Zu den Treibhausgasen gehören Kohlenstoffdioxid (CO2), Ozon (O3), Lachgas (N2O) und Methan (CH4).

Wenn die Sonne auf die Erde scheint, dann gelangen die Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre auf die Erdoberfläche und werden dann als Wärmestrahlung wieder zurück in das Weltall reflektiert. Dabei wird diese Rückstrahlung von den Treibhausgasen gehindert. Es gelangt nicht alle Wärmestrahlung wieder zurück ins All.

Wenn all diese Strahlung wieder ungehindert ins Weltall entweichen könnte, wäre das Klima um 33 Grad kälter und uns gäbe es nicht.

Die Treibhausgase nehmen also einen Teil der Rückstrahlung auf und strahlen sie wieder in verschiedene Richtungen zurück. Dadurch werden die Luftschichten darunter und die Erde (nochmal) erwärmt.

Das ist der natürliche Treibhauseffekt. Die Gase, die dafür verantwortlich sind, werden natürliche Treibhausgase genannt.

Die Treibhausgase machen im Gegensatz zum Stickstoff und Sauerstoff in der Luft zwar nur einen winzigen, aber entscheidenden, Teil der Atmosphäre aus. Nur sie können die Wärmestrahlung aufnehmen und verhindern, dass sie ungehindert zurück ins Weltall strahlt.

Wenn durch den Menschen immer mehr Treibhausgase (vor allem CO2, aber auch Methan und Co.) in die Atmosphäre gelangen (dank Flugzeugen, Kfz, Fabriken, Massentierhaltung, usw.), erwärmt sich die Erde immer mehr, da mehr Wärmestrahlung wieder zurück auf die Erde gestrahlt wird.

In den letzten 130 Jahren wurde ein Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde von ca. 0,8 Grad gemessen. Das ist überall auf der Erde zu spüren.

Direkt oder indirekt beeinflusst der Klimawandel bereits jetzt alle 7,5 Milliarden Menschen. Ein weiterer Anstieg von etwa 2 Grad klingt wenig, würde aber zu großen Katastrophen führen: anstieg des Meeresspiegels, Überflutungen, Gigantische Wirbelstürme, Dürre und vieles mehr. Laut verschiedenen Wissenschaftlern steuern wir auf diesen Anstieg von 2 Grad zu. Manche meinen wir können noch etwas dagegen tun, andere sagen, dafür wäre es längst zu spät.

Ich bin mir sicher, dass wir Schlimmstes verhindern können, aber nur wenn deutlich mehr passiert, auch seitens der Politik, Industrie und jedes einzelnen Menschen.

Welche Auswirkungen der Klimawandel hat und warum wir alle etwas dagegen tun können.

Warum der Meeresspiegel ansteigt?

Durch die Erwärmung der Erdoberfläche schmelzen die Pole, Gletscher und Eisschilde. Das bisher in den Eisbergen gefrorene Meerwasser kommt „frei“ und verteilt sich in die Ozeane. Der Meeresspiegel steigt. Durch die globale Erwärmung dehnt sich auch das Meerwasser aus.

Wusstest du, dass der Meeresspiegel von 1880 bis 2013 bereits um 23 Zentimeter und die Temperatur um 0,8 Grad gestiegen ist?

Das Volumen des Meereises ist zwischen 1979 und 2016 um 77% geschrumpft.

Das hat viele Folgen. Eine Folge ist die sogenannte Albedo-Rückkopplung. Die meisten Strahlen der Sonne gehen durch die Erdatmosphäre, landen auf der Erde und werden an der Erdoberfläche reflektiert. Schnee reflektiert dabei mehr Strahlung als dunklere Flächen wie Wiesen, Felsen oder Wasserflächen. Der Anteil der reflektierten Strahlung wird Albedo genannt.

Je mehr Eis schmilzt, desto weniger Strahlung wird zurück ins Weltall reflektiert, dadurch erwärmt sich dir Erde stärker. Das ist dann die sogenannte Eis-Albedo-Rückkopplung und das verrückte daran ist, dass das schmelzende Eis bereits eine Folge des Klimawandels ist. Der löst dann wieder die Rückkopplung aus. Ein sich selbst verstärkender Prozess. Es wird dadurch deutlich mehr Wärme vom Ozean aufgenommen und dadurch wiederum schmilzt das Eis nochmals schneller. Ein schrecklicher Teufelskreis.

Doch dank der Klimaerwärmung schmilzt nicht nur das Meereis, sondern auch Gletscher und die Pole. Schon seit Jahren wird sehr intensiv beobachtet, wie sich Landeis und Meereis verabschieden oder verkleinern. Das Grönländische Eisschild bedeckt fast die gesamte Landfläche Grönlands und ist an manchen Stellen mehrere Kilometer (!) dick. Durch das Schmelzen dieser Eisflächen steigt der Meeresspiegel.

Wenn wir uns vorstellen, dass allein das gesamte Grönländische Eis schmilzt, würde sich der Meeresspiegel allein dadurch um 7 Meter erhöhen. Bisher bewegen wir uns zwar „nur“ im Millimeterbereich, aber das ist schlimm genug.

Von 2002 bis 2016 haben wir bereits jährlich 280 Milliarden Tonnen Eis verloren, was zu einem jährlichen Meeresspiegel-Anstieg von 0,8mm führt, Tendenz steigend. 

Und dann gibt es da noch das größte Eisschild der Welt: Die Antarktis. Wenn diese Eisfläche komplett schmelzen würde, dann würde der Meeresspiegel um 58 Meter ansteigen. Es wäre nicht abzusehen was das Schmelzen dieses Eisen für Folgen nach sich ziehen würde.

Ich habe mir die Reportage Chasing Ice auf Netflix angeschaut. Sie ist von 2012, zeigt aber sehr deutlich, wie krass die Veränderung in Grönland und der Antarktis ist. Heutzutage fällt mehr Eis ins Wasser als jemals zuvor. Durch den Film kann ich mir die Massen an Eis, die wir jährlich verlieren, viel besser vorstellen. Ein Gletscher, der bspw. 1984 noch riesig war, ist nun einfach mal 18km kürzer und sehr viel dünner. Die Gletscher sind zehntausende Jahre alt und schmelzen nun einfach innerhalb weniger Jahre weg.

Besonders erschreckend fand ich diese Beobachtung: In Kanada gab es 1958 noch 1400 verschiedene Gletscher. Vier davon haben sich vergrößert, aber über 300 der Gletscher sind einfach geschmolzen und verschwunden. Die übrigen Gletscher sind noch gleichgroß oder kleiner geworden. Erschreckend.

Im Film Chasing Ice werden auch Prognosen abgegeben: Wir müssen in den kommenden Jahrzehnten mit einem Meeresspiegelanstieg von 45cm bis 90cm rechnen. Wenn dass wirklich passiert, müssten sich 150 Millionen Menschen einen neuen Lebensraum suchen, weil ihre Heimatorte einfach überschwemmt werden. Die Auswirkungen von Hurrikanen und Taifunen werden sich verstärken, denn je mehr Wasser es im Meer gibt, desto mehr Wasser wird bei Stürmen an die Küsten gedrückt.

In den letzten 20 Jahren haben Arizona und New Mexico etwa 20% der Waldgebiete verloren. Tiere sterben heute sehr viel schneller aus, als noch vor 1000 Jahren. Wir können also auch mit einem Massenaussterben unzähliger Tierarten rechnen. Im Film wird auch betont, dass endlich etwas passieren muss. Falls nicht stehen wir vor einer riesigen Katastrophe.

Meine Meinung zu Fridaysforfuture

Du hast schon von ihr gehört. Great Thunberg bestreikt seit August 2018 jeden Freitag den Schulunterricht. Sie boykottiert den Schulunterricht und protestiert seitdem jeden Freitag, während der Unterrichtszeit vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm.

Durch ihren Protest erzeugte sie internationale Aufmerksamkeit. Inzwischen demonstrieren weltweit Jugendliche für den Klimaschutz. Die Proteste werden unabhängig von Umweltverbänden von den Schülern selbst organisiert.

Ziel der Bewegung ist es, Politiker auf klimapolitische Missstände aufmerksam zu machen und sie dazu zu bringen, schnelle und konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz einzuleiten.

Meine Meinung dazu: Ich finde es super und unglaublich wichtig, dass wir nicht abwarten bis die Politiker oder sonst irgendwer zu Potte kommt. Sondern dass wir unser Leben, unsere Erde und unser Klima selbst in die Hand nehmen, andere Menschen auf den Umwelt- und Klimaschutz aufmerksam machen und die Regierungen dazu auffordernden Klimaschutz massiv zu beschleunigen.

Ich stehe total hinter Greta und all den anderen Demonstranten und bin weiterhin dafür, dass wir nicht aufhören dürfen unsere Meinung der Öffentlichkeit kund zu tun.

Und was hat der Klimawandel mit mir zu tun?

Viel. Wir können durch unser Handel so unglaublich viel beeinflussen. Durch das Reduzieren von Flugreisen, Autofahrten oder unserem Fleischkonsum, genauso wie durch das Minimieren unseren Müll (der verbrannt wird) können wir es schaffen, dass weniger Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Dann könnte das Schmelzen der Gletscher und Pole verringert werden und wir können darauf hoffen, dass sich unser Klima doch nicht ganz so schnell verändert.

Bist du dabei? Stellst du deinen Lifestyle um auf Nachhaltigkeit und hilfst aktiv mit die Erderwärmung zu minimieren?

Quellen:

Die Filme Chasing Ice und Chasing Coral.

Aktion FridaysForFuture.

Kleine Gase, große Wirkung – Der Klimawandel von David Melles & Christian Serrer. Das Buch gibt einen Einblick in den aktuellen Wissensstand zum Thema Klimawandel. Unterstützt wurden die beiden Autoren von über 100 Wissenschaftlern.


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