Was wir von unseren Omas über Nachhaltigkeit lernen können? Eingestaubtes Wissen über alte Trends und die einfache Lebensart? Nicht so abwertend. Ich denke wir sollten uns viel mehr um Wissenserhalt kümmern und unsere Omas befragen: Wie war das damals?
Was wir von unseren Omas über Nachhaltigkeit lernen können?
Vor mehreren Jahrzehnten sah der Alltag noch ganz anders aus. Vor allem nach dem Krieg mussten die Menschen sparen. Eure Großmütter waren damals wahrscheinlich noch Kinder. Erzählen können sie aus dieser Zeit viel.
Egal ob es der Einkauf im Tante Emma Laden war – Lebensmittel aus dem Ort und natürlich ohne Plastikverpackung. Eigenes Gemüse und Obst aus dem Garten und Putzmittel aus wenigen Zutaten (selbst zusammengemischt) war damals Standard. Gerade nach dem Krieg wurde bei meinen Großeltern so viel Geld angespart wie möglich und nur das gekauft, dass wirklich notwendig war.
Auch Kleidung hatte damals einen anderen Stellenwert als heute. Ein neues Kleidungsstück wurde erstmal nur zu besonderen Anlässen getragen. Löcher wurden geflickt und Socken gestopft.
Unglaublich wie sich die Gesellschaft über diese kurze Zeit in eine so krasse Konsumsucht verwandelt hat…
Und umso schöner, dass unsere Großmütter so viel aus der Zeit bewahrt haben. Zum Beispiel ihre Kleidung.
Interview mit dem Label Oma Klara
Mona hat das Label Oma Klara gegründet. Sie liebt Vintage Mode, steht für Nachhaltigkeit und hatte Lust etwas Eigenes mit positivem Impact aufzubauen. Ich habe sie ausgefragt:
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dass wir (junge Erwachsene) etwas von unseren Großmüttern lernen können?
Alles begann mit der Idee Vintage Kleiderschätze von der älteren an die
jüngere Generation weiterzureichen. Die Idee wurde mit dem Online Shop Oma Klara in die Tat umgesetzt.
Bereits kurze Zeit nach der Eröffnung des Online Shops gingen zahlreiche Kleiderangebote von Seniorinnen ein und schnell wurde klar, dass Omis ihre alten Kleiderschätze in guten Händen wissen möchten und es bis dato keine Anlaufstelle dafür gab. Zu unserem Konzept gehört auch, dass Omas ihre Erinnerungen an die Kleidungsstücke an die neuen Besitzerinnen weitergeben.
Beim Sammeln dieser Kleidergeschichten wurde uns erst richtig bewusst, welchen Erfahrungsschatz unsere Großmütter-Generation innehielt und wie wichtig es ist, diesen an die jüngere Generation weiterzugeben.
Wer steckt hinter Oma Klara?
2014 habe ich, Mona, Oma Klara gegründet, nachdem ich auf einer
Familienfeier feststellte, dass meine Oma total mit der aktuellen Mode ging
und ihre Kleidung von früher nicht mehr trug. Ich hatte mich gefragt, was
wohl mit ihren alten Kleiderschätzen passiert ist.
Aus der Frage heraus und dem Wunsch etwas Eigenes auf die Beine zu stellen eröffnete ich den Online Shop Oma Klara. Im Laufe der Jahre konnte Oma Klara durch personelle Unterstützung von Mitarbeiter*innen und Praktikanten*innen aber auch durch Familie und Freunde weiter wachsen.
Werden Großmütter in euer Business miteinbezogen?
Ja, wir arbeiten eng mit Omas deutschlandweit zusammen. Entweder sie
schicken uns Fotos von ihren Kleiderschätzen per E-Mail oder wir stöbern
gemeinsam mit ihnen durch ihren Kleiderschrank. Sie geben uns ihre
Erinnerungen an die Kleidungsstücke weiter, die wir dann wiederum an die neuen Besitzerinnen weiterreichen.
Dadurch findet eingenerationsübergreifender Austausch statt, der weit über die Kleidung hinausgeht. Die Kleiderschätze nehmen wir auf Kommissionsbasis auf, wird ein Kleidungsstück verkauft so wird die Seniorin am Umsatzerlös beteiligt.
Woher bekommt ihr eure Vintage Schätze?
Unsere Schätze stammen zu 100% aus den Kleiderschränken von Seniorinnen 🙂
Wie tragt ihr mit der Vintage Mode zur Nachhaltigkeit in der Modebranche
bei?
Indem wir mit Oma Klara dafür Sorge tragen, dass nicht mehr getragene
Kleidung an die jüngere Generation weitergereicht und neu getragen wird,
verlängern wir deren Produktlebenszyklus. Wir verwenden hierbei
ausschließlich Ressourcen, die es schon gibt.
Da sich Mode ständig wiederholt, ist es heutzutage sehr einfach einen Trend der mir gefällt mitzugehen, hierbei aber auf Vintage- oder Second-Kleidung zurückzugreifen. Es muss nicht immer neu gekauft werden. Zumal Vintage Kleidung häuftig eine bessere Qualität besitzt, als Kleidung die schnell und unter schlechten (Arbeits-)bedingungen hergestellt wurde.
Modekonsum ist nicht per se schlecht, doch wir sollten bewusst und wenn es geht gebraucht konsumieren oder auf alternative Konsumwege wie z.B. Kleidung leihen, zurückgreifen. Wenn wir Kleidung neu konsumieren, dann sollte das Kleidung sein, die fair und so klimaneutral wie möglich hergestellt wurde.
Ihr habt euer Sortiment um weitere nachhaltige Produkte erweitert – Was
habt ihr außer Vintage Mode noch im Shop?
Genau, seit Ende 2019 bieten wir neben „Kleidung aus Omas Kleiderschrank“ auch „Nachhaltige Produkte aus Omas Zeiten“ an.
Schon unsere Omas kauften plastikfrei ein, wuschen sich ihr Haar mit Shampoo oder stellten ihr Putzmittel selbst her. Damit das Wissen der
Großmütter-Generation hierzu nicht verloren geht, erheben wir zu jedem
Produkt deren wertvollen Erfahrungsschatz.
All unsere Produkte stammen von jungen, inhabergeführten Unternehmen aus Deutschland, die mit Liebe, vor allem aber großem Wert auf Nachhaltigkeit produzieren.
Ich bin total begeistert vom Konzept von Oma Klara und freue mich schon durch ihren Shop zu stöbern.
Rabatt-Code für Oma Klara
Für euch als meine Community habe ich einen Rabatt-Code bekommen. Mit dem Code: uponmylife-OK-15 bekommt ihr bis zum 04.03.2020 einen Rabatt von 15% auf alle Stücke im Online Shop. Hier kommt ihr zum Shop. Viel Spaß beim Stöbern und Shoppen!
Was wir von unseren Omas über Nachhaltigkeit lernen können? Eine ganze Menge, von Vintage-Trends bis hin zu einem plastikfreien Alltag können wir uns viele Tipps abholen. Welche Tipps eurer Großeltern setzt ihr um?